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Freitag, 17. Juni 2016

[Kurzrezension] Sonnenschwinge von Lia Haycraft


Achtung! Da es sich um eine Fortsetzung handelt, können Klappentext und/oder Rezension Spoiler enthalten!

Gerade stand Ruben noch in der Tate Gallery in London, jetzt befindet er sich plötzlich in Axikon, der Welt der unendlichen Nacht. Neugierig lässt er sich auf diesen magischen Ort ein und begegnet der hübschen und geheimnisvollen Sotai, die aussieht wie ein Mensch, sich jedoch in den Wind verwandeln kann. Vom ersten Moment an ist Ruben von ihr fasziniert, obwohl auf der Erde seine Verlobte wartet. Ruben will sich auf das Abenteuer einlassen, doch kein Mensch darf in dieser Welt bleiben und so will Sotai ihn unentdeckt zur Erde zurückzubringen. Jedoch müssen beide bald feststellen, dass ihr Vorhaben weitaus gefährlicher ist, als es anfangs scheint … (Quelle: Amazon)



Sonnenschwinge ist eines dieser Bücher, auf die ich mich schon sehr lange gefreut habe. Denn die beiden Vorgänger Mondtochter und Mondschwinge gehörten letztes Jahr zu meinen Highlight-Büchern. Daher freute ich mich besonders, dass es nun endlich zurück nach Axikon gehen konnte.
Sonnenschwinge ist der dritte Teil der Reihe, kann aber dank „neuer“ Protagonisten auch als Einzelband gelesen werden. Dennoch sollte man die beiden vorhergehenden Bände meiner Meinung nach besser kennen, damit man auch alle Geschehnisse in diesem Roman richtig erfassen und verstehen kann.
Denn genau das ist ein großer Pluspunkt für diese Geschichte. Obwohl neue Charaktere im Mittelpunkt stehen, bekommen auch die Protagonisten aus den ersten beiden Büchern ihre Rollen zugeteilt. Somit gab es eine gelungene Mischung aus neu kennenlernen und wieder treffen „alter Bekannter“. Denn genau so fühlte es sich an, wenn Kasumi und Ivan, oder auch Lucija und Sander auftraten. Sehr gelungen in den Haupthandlungsstrang eingebaut.
Der Schreibstil ist wieder äußerst angenehm und einmal am Lesen merkte ich kaum wie die Zeit vergeht und wollte am liebsten vor der letzten Seite nicht mehr halt machen. Und das obwohl die ganze Geschichte doch sehr vorhersehbar ist.
Ich hatte mich nach dem Epilog von Mondschwinge schon sehr auf Miro gefreut, weshalb ich es schade fand, dass man ihn hier doch gar nicht so großartig kennengelernt hatte. Stattdessen war mir relativ schnell klar, worauf es hinauslaufen würde, was aber auch okay war. Statt großer Spannung gab es große Gefühle, welche an manchen Stellen vielleicht sogar etwas zum Kitsch neigten, aber auch dies wirkte irgendwie passend, weshalb ich mich damit gut arrangieren konnte, auch wenn ich eigentlich kein so großer Freund davon bin.
Ich habe lange mit mir gerungen, welche Bewertung ich dem Buch nun gebe. Da ich es im Vergleich mit den beiden Vorgängern aber doch etwas schwächer fand, habe ich mich für sehr gute 4 Sterne entschieden. Dieses Urteil mag vielleicht auch durch meine bereits sehr hohen Erwartungen beeinflusst sein. So oder so: Eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die große Gefühle gemischt mit fantastischen Wesen mögen.


(4/5)

Dienstag, 24. Mai 2016

[Kurzrezension] Schattenrot von Sandra Florean

Auch als Taschenbuch erhältlich

Zwei Frauen. Zwei Welten. Eine Freundschaft. Seit Jahrhunderten herrscht Krieg zwischen Vampiren und genetisch mutierten Menschen, die eigens geschaffen wurden, um die Vampire zu vernichten. Als die unbändige Vampirin Kat der Seherin Seraphina begegnet, ahnt sie anfangs nicht, dass diese eine Mutantin ist. Obwohl sie aus verfeindeten Welten kommen, freunden sich die ungleichen Frauen an. Schon bald kommt Kat dadurch nicht nur einer jahrelangen Lüge auf die Spur, sondern muss sich ihren Gefühlen für ihren verhassten Schöpfer Victor stellen ... (Quelle: Bookshouse)



Nachdem ich die Nachtahn-Reihe von Sandra Florean geliebt habe, musste natürlich auch ihr neuestes Werk gleich zur Hand genommen werden. Keine Frage. 
Gleich beim Einstieg in das Buch merkte ich, dass es mir doch etwas schwer fiel, mich von den Nachtahnen zu distanzieren und ich regelrecht nach Parallelen suchte. Das war natürlich nicht gerade fair dieser neuen Geschichte gegenüber. Da ich aber sowieso regelrecht in eine Leseflaute rutschte, musste die Geschichte dann noch einmal beiseite gelegt werden und einige Tage später versuchte ich es dann erneut. 
Beim Neustart kam ich dann viel besser in die Geschichte rein, konnte mich auf die neuen Charaktere einlassen und wurde bald schon regelrecht in den Sog der Geschichte gezogen. Eben genau so, wie ich es von der Autorin gewohnt bin. Dafür sorgte nicht zuletzt der Schreibstil, der flüssig ist und einfach natürlich wirkt,
Die Geschichte an sich war auch mal wieder etwas völlig anderes, als das was ich bisher gelesen habe. Sie beinhaltete außerdem eine gesunde Mischung an neuen Ideen und Ansätzen, welche bereits aus der Nachtahn-Reihe bekannt sind. Das gab dem ganzen einen gewissen Wiedererkennungswert. 
Für meinen Geschmack hätte die Entwicklung der Beziehung zwischen Kat und Seraphina bereits etwas früher bzw. zügiger anlaufen können, denn auf diese hatte ich mich als Hauptthema der Geschichte gefreut. Aber auch so wusste Sandra gut zu unterhalten und hat die Handlung wieder sehr komplex gestaltet.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und einige blieben bis über das Ende hinaus mysteriös und alles hat sich mir nicht erschlossen. Das ist in diesem Fall aber gar kein Kritikpunkt, denn die Geschichte ist und bleibt trotzdem schlüssig und dieses "unaufgedeckt" bleiben zeigt nur, dass man nicht alles im Leben mit Worten erklären, sondern manchmal auch einfach nur fühlen kann.
Die Startschwierigkeiten waren, wie sich herausstellte, allein mir und nicht der Geschichte zuzuschreiben, weswegen ich gar nicht lange überlegen musste, bevor ich diesem Buch die vollen 5 Sterne zuteilen konnte.

(5/5)

Freitag, 4. Dezember 2015

Blutsühne von Sandra Florean


Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Innere Unruhe plagt die junge Vampirin Louisa. Der Hunger äußert sich bei jedem Vampir anders und ist schwerer zu kontrollieren als die Blutgier. Auch wenn ihr geliebter Dorian alles unternimmt, um ihr diese letzte quälende Last zu nehmen, ahnt Louisa, dass nur einer ihr helfen kann. Der ist allerdings weit entfernt. Sie hat ihn aus ihrem Leben verbannt und ist sich nicht sicher, ob er je zurückkehren wird …
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
Blutsühne



Nachdem es im dritten Band "Gefährliche Sehnsucht" sehr düster zuging, überraschte mich die Autorin bei diesem finalen Band wieder einmal: Der Anfang bzw. die erste Hälfte des Buches drehte sich mehr als erwartet um Freundschaft, Liebe und Leidenschaft, ohne dabei allzu sehr in die im vorherigen Band kennengelernten Abgründe abzudriften. Natürlich ist nicht alles rosarot und läuft problemlos ab, das wäre ja auch sehr langweilig. Aber dennoch ist die Geschichte hier irgendwie viel lockerer, leichter ... "freundlicher" als im Vorgängerband. Da dies so unerwartet kam, hatte Sandra Florean mich damit natürlich sofort wieder gepackt. Ich schwankte lange Zeit zwischen dem Genießen der etwas ruhigeren Geschichte und der Sorge, was den Clan als nächstes Erwarten würde. Denn das da noch etwas passieren würde, daran zweifelte ich zu keiner Zeit. Die meiste Zeit entschied ich mich dann aber doch für das Genießen und freute mich besonders darüber, dass man Jayden etwas näher kennen lernt und auch noch den ein oder anderen Blick in seine Vergangenheit werfen darf.
Und dann kam die Wendung. Zuerst eher schleichend, bis sich dann die Ereignisse überschlugen und zu einem temporeichen Finale führen. Auch wenn ich euch natürlich nicht verraten werde, wie genau es ausgeht, mag ich doch ein bisschen verraten, denn das hat der Autorin einen (weiteren) großen Pluspunkt bei mir eingebracht. Ohne ins Detail zu gehen: Nicht alles in dieser Geschichte endet glücklich. Und genau das hatte ich anfangs befürchtet. Dass alles in einem "Friede, Freude, Eierkuchen"-Finale endet. Doch so leicht wird es den Charakteren glücklicherweise nicht gemacht. Aber lest selbst, mehr möchte ich dazu nicht an Worten verlieren.
Trotz dieser positiven Meinung zum Buch und der gesamten Reihe muss ich leider ein kleines Sternchen in der Wertung abziehen und das möchte ich euch noch kurz erklären. Natürlich auch hier ohne inhaltlich ins Detail zu gehen. Vorweg zitiere ich mich mal selbst aus meiner Rezension zu Band 3:
"Auch wenn ich oft das Gefühl hatte einzelne Elemente aus anderen einschlägigen Büchern/Reihen/Serien wieder zu erkennen, ist dies absolut nicht negativ zu werten. Sandra Florean pickt sich nämlich nur das Beste raus, kombiniert es und würzt das Ganze dann mit ihren eigenen Ideen, sodass sie mich immer wieder mit ihren neuen Ansätzen überrascht."
Und leider liegt genau hier das einzige "Problem", das ich mit diesem finalen Band hatte. Sandra Florean bleibt ihrem Stil treu. Und leider gibt es dabei ein Element in der Handlung, bei dem ich wiederholt das Gefühl hatte, diese Geschichte schon einmal gelesen zu haben. Versteht mich nicht falsch. Ich meine das nicht im Sinne von abgekupfert oder gar abgeschrieben. Keineswegs. Aber ein bisschen fehlte mir hier dann doch die Originalität und dadurch fällt der vierte Band im Vergleich zu seinem Vorgänger leider etwas schwächer aus.
Abschließend sei aber gesagt: Nicht nur der vierte Teil, sondern die gesamte Reihe ist in meinen Augen absolut lesenswert. 

(4/5)

Vielen Dank für die Bereitstellung eines Vorableseexemplars an die Autorin und den Verlag!

Mittwoch, 25. November 2015

Gefährliche Sehnsucht von Sandra Florean

Auch als Taschenbuch erhältlich

Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Nachdem sich Louisa und Dorian ihrer Tochter Zoe zuliebe mit ihren Mitstreitern Eric, Jayden und Michael zu einem Clan zusammengeschlossen haben, leben sie fernab ihrer Heimat unerkannt unter den Sterblichen. Unerklärliche Todesfälle erregen die Aufmerksamkeit der Polizei. Bei den Opfern handelt es sich um bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Vampire, und die Fitzgeralds geraten ins Visier von Vampirjägern. Ausgerechnet der eiskalte Jayden verliebt sich Hals über Kopf in eine von ihnen und bringt damit die ganze Gemeinschaft in Gefahr. Nicht nur von den Vampirjägern geht Gefahr aus. Auch Erics Besessenheit von Louisa nimmt unheilvolle Formen an. Und was führt der Vampirclubbesitzer Vincenzo im Schilde? Welches Interesse hat er an Louisa? Warum hat er Dorian nicht vor den Vampirjägern gewarnt?
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
Gefährliche Sehnsucht




Das Cover bleibt in seiner Gestaltung der Reihe treu und das ist auch gut so. Im realen Leben wäre mir der abgebildete männliche Oberkörper vielleicht etwas "zu perfekt". Aber auf einem Buchcover? Wer schaut da schon nicht gern hin?
Der Klappentext verspricht eine dichte Geschichte mit viel Action, Liebe, aber auch Drama. Und genau das bekommt man als Leser auch geboten.



Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen sollte, wenn ich den Inhalt wiedergeben sollte. Denn es passiert auf so vielen Ebenen etwas, dass ich gar nicht genau sagen könnte, was nun das "Hauptthema" der Geschichte ist. Jeder Charakter und seine Entwicklung bzw. das Geschehen um ihn herum erscheint wichtig. So wird es auch nie langweilig und ich wusste gar nicht, wo ich zuerst weiterlesen wollte. Zum Glück musste diese Entscheidung ja bereits Sandra Florean beim Schreiben treffen.
Der Klappentext fasst die Geschichte eigentlich ganz gut zusammen, kann aber trotzdem nur einen Bruchteil der komplexen Handlung wiedergeben. 
Was ich ganz bemerkenswert fand: Es passieren immer wieder (von verschiedenen Charakteren ausgehend) Dinge, die absolut nicht in mein Weltbild passen und trotzdem konnte ich jede Handlung nachvollziehen. Das spricht eindeutig für die Autorin.
Insgesamt habe ich, wenn ich die Bücher im Verlauf zueinander sehe, das Gefühl, dass sie immer ein wenig düsterer werden und den Leser immer weiter in die "Abgründe" des Vampirdaseins blicken lassen. Ich hatte nie das Gefühl, dass da plötzlich etwas neues an den Haaren herbeigezogen wird, sondern viel mehr, als wäre es schon vom ersten Band an da gewesen, dem Leser nur noch verborgen geblieben. Dies übte einen unheimlichen Sog auf mich aus.




Wie beim Inhalt bereits erwähnt, traf nicht jede Handlung und Entscheidung der Charaktere auf Wohlgefallen meinerseits. Die Kunst ist es aber wohl, mich trotzdem davon zu überzeugen, dass es "richtig" ist. Und das schaffte die Autorin auf allen Ebenen.
Nehmen wir als Beispiel die Beziehung zwischen Louisa und Dorian: Beide tun Dinge, die für mich (auf menschliches Verhalten übertragen) überhaupt gar nicht in eine (glückliche) Beziehung passen. Trotzdem konnte (und wollte) ich zu keinem Zeitpunkt daran zweifeln, dass sie einander aus tiefsten Herzen lieben.
Was nach meiner Rezension zu Band 2 unbedingt gesagt werden muss: Zoe schaffte es hier endlich mir ans Herz zu wachsen. Ihre kindliche, unvoreingenommene Sicht auf die Welt ist sehr erfrischend und die Liebe eines Kindes zu ihren Bezugspersonen kommt deutlich rüber.




Ich denke, ich kann nicht viel mehr zum Schreibstil sagen, was ich nicht schon in den vorherigen Rezensionen erwähnt hätte oder was hier aus den anderen Abschnitten deutlich wird.
Aber da aller guten Dinge 3 sind: Wer es schafft, mich für die Dauer eines Buches mit seinen (oder besser ihren) Worten von einem Weltbild zu überzeugen, dass in ziemlichen Gegensatz zu meinem eigenen steht, der (bzw. die) hat etwas verdammt richtig gemacht.



Auch wenn ich oft das Gefühl hatte einzelne Elemente aus anderen einschlägigen Büchern/Reihen/Serien wieder zu erkennen, ist dies absolut nicht negativ zu werten. Sandra Florean pickt sich nämlich nur das Beste raus, kombiniert es und würzt das Ganze dann mit ihren eigenen Ideen, sodass sie mich immer wieder mit ihren neuen Ansätzen überrascht.
Mein bisheriges Highlight der Nachtahn-Reihe.


(5/5)

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Mondschwinge von Lia Haycraft

Auch als Taschenbuch erhältlich

Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Kasumi,
ich brauche dich. Ich werde dir jemanden schicken, der dich zu mir bringt. Bald.
Deine Großmutter, Analyn

Kasumis Großmutter verschwand vor vielen Jahren, ohne eine Spur zu hinterlassen. Als sich der Tag ihres Verschwindens jährt, sucht Kasumi für ihren im Krankenhaus liegenden Großvater nach ihr. Sie lernt den charmanten Ivan kennen, ahnt jedoch nicht, dass er der Bote ist, von dem Analyn in ihrer rätselhaften Notiz sprach.
Ivans blaue Augen ziehen Kasumi sofort an, doch wie soll er ihr helfen, ihre Großmutter zu finden? Und warum kann angeblich nur sie Analyn retten?
Es beginnt die gefährlichste Zeit ihres Lebens, denn die Reise zu dem Ort Axikon, wo Analyn gefangen ist, birgt viele Hindernisse. Werden Ivan und Kasumi es schaffen, Analyn zu befreien?
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
2. Mondschwinge
3. Sonnenschwinge
4. Sonnentochter



Das Cover dieses zweiten Teils gefällt mir fast ebenso gut, wie das erste. Dieses hier finde ich nur ein kleines bisschen weniger geheimnisvoll.
Der Klappentext hat mich aufatmen lassen. Nachdem ich Band 1 beendet hatte, habe ich nämlich etwas Angst gehabt, warum man die (abgeschlossene) Geschichte um Sander und Lucija nun unbedingt noch ausdehnen muss. Als ich dann bemerkte, dass es in diesem zweiten Teil um andere Protagonisten geht, habe ich demnach erst einmal aufgeatmet.


Lia Haycraft entführt den Leser in diesem Teil nach Axikon, eine fantastische Welt, die man bereits im ersten Teil ein wenig kennen lernen durfte. Hier wird nun aber erst einmal klar, welche Ausmaße diese Welt nimmt und dass es noch viel mehr Wesen gibt als "nur" die Arantai. Diese "andere" Welt und ihre Bewohner hat die Autorin mit viel Fantasie belebt.
Neben der Geschichte um Ivan, Kasumi und ihre Großmutter wird dem Leser in diesem Teil noch ein tieferer Einblick in die Welt der Arantai und ihre ... ich nenne es mal Regierungsform gewährt. 
Damit sind also auch die Nebenwege zur Hauptgeschichte mit spannenden Details gefüllt und es wird auch hier nicht langweilig.
Was den Verlauf der Geschichte bzw. die Auflösung angeht, war ich positiv überrascht. Ich hatte die ganze Zeit eine Befürchtung, wie ein Happy End herbei gezwungen werden wird, welche sich glücklicherweise nicht bestätigte.
Insgesamt handelt es sich bei Mondschwinge um eine abgeschlossene Geschichte, die man vermutlich auch ohne Vorkenntnis lesen kann. Da aber aus Mondtochter bekannte Charaktere eine Rolle spielen, empfehle ich trotzdem, mit dem ersten Teil zu beginnen.


Ivan kennt man bereits aus Teil 1. Während er dort eher der Mitläufer war, machte es Spaß ihn nun als Hauptcharakter beobachten zu können. Denn das zeigte schnell, dass viel mehr in ihm steckt, als man zuvor vermutet hat. Und obwohl ich auch Sander mochte, muss ich sagen, dass mir Ivan noch ein Stück besser gefiel.
Auch Kasumi ist, wie die anderen Charaktere, liebevoll gestaltet und mir recht schnell ans Herz gewachsen. Ich mochte besonders, wie sie ihrer unbekannten Großmutter auf der einen Seite Liebe, aber eben auch Skepsis entgegen brachte. Und natürlich steckt auch in ihr und ihrer Familie eine ganze Menge mehr, als man auf den ersten Blick erkennen kann.
Ivan bleibt zwar nicht der einzige Charakter, dem man aus dem ersten Teil wieder begegnet, aber da lasst euch mal selbst überraschen.


Zum Schreibstil kann ich eigentlich meinem Urteil vom ersten Band nicht wirklich etwas hinzufügen. Auch hier hatte die Autorin mich mit ihrer Art des Erzählens schnell wieder in den Bann gezogen und ein um die andere Seite flog nur so an mir vorbei. An Längen kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.


Eine Fortsetzung, bei der neue Charaktere in den Fokus gerückt werden, die ihrem Vorgänger damit in nichts nachsteht. Mondschwinge wartet sogar noch mit einem Hauch mehr Phantasie auf und lässt mich neugierig auf weitere Geschichten aus und um Axikon zurück.

5/5

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag und die Autorin!

Montag, 19. Oktober 2015

Mondtochter von Lia Haycraft

Auch als Taschenbuch erhältlich

Als sich Lucija in den geheimnisvollen Sander verliebt, weiht er sie in ein Geheimnis ein: Sie ist eine Mondtochter. In wenigen Tagen wird sie in der Nacht der Elemente zu einer Arantai werden, einem Geschöpf der Nacht.

Sander will Lucija bei der Verwandlung begleiten, doch seine Vergangenheit holt sie beide ein. Plötzlich taucht die Schwester seiner ehemaligen Geliebten auf. Umbra will Rache für den Tod ihrer Schwester nehmen. Noch bevor sich Lucija verwandeln kann, gerät sie in die rachsüchtigen Fänge ihrer Widersacherin. Umbra versucht, Lucija heimtückisch auf ihre Seite zu ziehen, um Sanders Herz zu brechen, wie einst ihres zerbrach.
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
1. Mondtochter
3. Sonnenschwinge
4. Sonnentochter



Das Cover hat mich gleich angesprochen, als ich es das erste Mal gesehen habe. Ich finde es wirklich unglaublich gelungen.
Auch der Klappentext überzeugte mich dann gleich davon, dass ich dieses Buch lesen sollte. Immerhin versprach er mir Romantasy mit einer neuen Grundlage. Also ohne Vampire, Werwölfe etc. Und auch wenn ich gegen genannte Wesen nichts habe, ist es doch immer schön, mal wieder etwas neues zu lesen.


Den Inhalt kurz zusammen fassen kann ich am besten mit folgenden Worten: Katz-und-Maus-Spiel, Es bleibt dabei nur ein (positives) Problem: Manches Mal wusste ich nicht, wer denn nun gerade Katze und wer Maus ist. 
Als Leser startet man recht schnell in die Geschichte und wird dann mit Spannung durch die rund 250 Seiten geleitet. Es gibt immer wieder Wendungen und Ereignisse, die mich vorantrieben und "zwangen" weiter zu lesen. 
Die Welt die Lia Haycraft hier schafft, wirkte auf mich durchdacht und hinterließ den Beigeschmack, dass ich mehr darüber erfahren wollte (was ich auch durfte, Reihen sei Dank).
Die Liebesgeschichte verläuft eher recht ruhig nebenher. Natürlich gibt es Hürden, aber es ist nicht das befürchtete hin und her, dass eine zeitlang so klischeehaft für das Genre war.


Lucija wirkt erst einmal wie das "nette Mädchen von nebenan". Sie studiert, hat ihre eigene kleine Wohnung, einen Job ... aber natürlich steckt mehr in ihr. Obwohl ich das von vornherein wusste, hatte ich das Gefühl, ihre Besonderheiten gemeinsam mit ihr zu entdecken. 
Besonders gefallen hat mir hier ihr Wanken zwischen Neugier, Unglauben, Sorge und vielen weiteren Gefühlen, die ich alle mit ihr miterlebte.
Auch Sander ist ein mit Liebe gestalteter Charakter, der mich von Anfang an für sich eingenommen hatte. Obwohl (oder gerade weil) es erst einmal nicht ganz klar war, mit welcher Tat er in der Vergangenheit gegebenenfalls zu der aktuellen Situation beigetragen hat.
Besonders gut hat mir auch Umbra gefallen. Wenn auch vielleicht nicht als sympathietragender Charakter, so doch in ihrer Gestaltung. Jede Böswilligkeit und Taktik habe ich ihr zu 100% abgenommen.


Den Schreibstil von Lia Haycraft würde ich als sehr einnehmend und fast schon als Selbstläufer bezeichnen. Einmal angefangen flog ich nur so über die Seiten und konnte selbst kaum glauben, wie schnell ich voran kam. 
Der einzige Nachteil daran? Es war viel zu schnell wieder zu Ende.


Ein sehr überzeugender Reihenauftakt, bei dem ich gerne sofort zum zweiten Teil gegriffen habe und mich auch auf weitere Teile freue. 
Mit Liebe gestaltete Charaktere, ein einnehmender Schreibstil und eine mit Spannung durchzogene Liebesgeschichte machen dieses Buch zu einer klaren Leseempfehlung für Romantasy-Fans.

5/5

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an Lia Haycraft und den Bookshouse Verlag!

Freitag, 2. Oktober 2015

Bluterben von Sandra Florean

Auch als Taschenbuch erhältlich

Achtung! Da dieses Buch Teil einer Reihe ist, können Klappentext und Rezension Spoiler auf vorangegangene Bände enthalten.

Obwohl Dorian begeistert ist von der Vorstellung, Vater zu werden, sieht Louisa ihr Leben erneut in Scherben liegen. Sie weiß nicht, wie sie ihre Tochter vor anderen Vampiren beschützen und wie sie ihr in der düsteren Vampirwelt ein normales Leben ermöglichen soll. Plötzlich bekommt sie genau das angeboten, aber zu einem viel zu hohen Preis. Was ist Louisa zu tun bereit, damit ihre Tochter in Sicherheit aufwachsen kann? Kann sie alles dafür opfern? Selbst ihre Liebe zu Dorian? 
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
2. Bluterben
4. Blutsühne (erscheint voraussichtlich im Dezember 2015)



Das Cover behält den Stil von Band 1 bei, Somit passt es natürlich sehr gut in die Reihe. Und mit dem jungen Mann auf dem Cover ist es doch auch ganz nett anzusehen, oder?
Den Klappentext hatte ich im Vorfeld gar nicht gelesen, da für mich durch den ersten Teil schon klar war, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Im Nachhinein bin ich darüber recht froh, denn eigentlich greift er mir in der Geschichte schon etwas zu weit vor.


Der Anfang setzt ohne langes Vorgeplänkel genau im weiteren Verlauf der Geschichte um Louisa und Dorian an. Die wichtigsten Fakten aus Band 1 werden geschickt eingeflochten und so in Erinnerung gerufen. Ich durfte feststellen, dass dieser trotz der langen Pause noch sehr präsent für mich war.
Wie auch schon in "Mächtiges Blut", zeigt die Autorin, dass Vampire auch ruhig "echt" sein dürfen. Sie müssen nicht "verweichlicht" sein, um auch eine sympathische Seite zu zeigen. Trotz der liebevollen Beziehung die Dorian und Louisa führen, kann er eben auch ganz anders und bezieht seine Nahrung nicht nur aus Blutkonserven.
Die Liebe zwischen den beiden Protagonisten war für mich fast durchgehend spürbar, ohne dabei ins kitschige abzurutschen. Und auch wenn ich manches mal dachte, dass die ein oder andere Begebenheit nun doch etwas zu glatt gelaufen ist, gab es immer wieder überraschende Wendungen, die die Geschichte dann doch spannend voran trieben.
Besonders gut gefallen haben mir auch die Einblicke, die Dorian in seine Vergangenheit gewährte.


Am Anfang der Geschichte habe ich schnell gemerkt, was ich an Dorian schon in Band 1 sehr gerne mochte und beim Lesen nun schon fast das Gefühl hatte ihn vermisst zu haben: Sein Sarkasmus mit deutlichem Hang zur Arroganz. Besonders in den ersten Kapitel brachte er mich mit den Differenzen zwischen Gesagten und Gedachten oft zum Schmunzeln. Obwohl er oft so handelt, dass man es moralisch als falsch abtun müsste, schaffte die Autorin es immer wieder, mir begreiflich zu machen, warum er es eben so handhabt und warum es auch (in seinen Augen) in Ordnung ist. Aber Sandra Florean schaffte es sogar, mir Antagonisten zeitweilig mehr oder weniger sympathisch zu machen, daher sollte mich das nicht wundern.
Louisas Versuch, sich finanziell von Dorian abzugrenzen ist symbolisch für ihren Wunsch nach Unabhängigkeit. Genau aus diesem Grund hatte ich aber auch manchmal das Gefühl, dass sie etwas zu verständnisvoll mit Dorian umgeht. Ab und zu hätte sie schon etwas weniger "unterwürfig" sein und ihm Zunder geben dürfen.
Wer es bei mir richtig schwer hatte, war Zoe. Lange Zeit wirkte sie auf mich eher wie ein Gepäckstück als wie ein lebendiger neuer Charakter. Es kam mir vor, als wäre sie eher als Mittel zum Zweck rein geschrieben und die ganze Geschichte um sie, kam bei mir oft nicht wirklich als "echt" an. 


Die Autorin bedient sich hier mehrerer Perspektiven. Zum einen berichtet sie abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Dorian und Louisa. Zum anderen begleiten wir ab und an aus der 3. Person geschrieben weitere Charaktere, wodurch einige Hintergründe geklärt werden, die die Protagonisten nicht live miterleben.
Der Schreibstil ist leicht, locker und sehr flüssig zu lesen. Oft hatte ich das Gefühl, aus den Zeilen richtig die Freude am Schreiben zu spüren.
Ein klitzekleiner Makel waren vielleicht einige Wiederholungen. So wird z.B. mehrmals auf die Art der Beziehung zwischen Dorian und Michael hingewiesen, was (mir) auch bei einem mal schon einprägsam genug gewesen wäre.


Wenn ich Bluterben auch als etwas schwächer empfunden habe als Mächtiges Blut, bleibt die Reihe eine ganz klare Leseempfehlung. Nach der Begeisterung, die Band 1 bei mir ausgelöst hat, wäre es auch schwer gewesen, das Ganze hier noch einmal zu toppen.
Die Angst vor einer Enttäuschung, die vielleicht unbewusst der Grund war, weshalb ich so lange bis zu Teil 2 gewartet habe, bleibt glücklicherweise unbegründet.

4/5

Sonntag, 4. Januar 2015

[Rezension] "Mächtiges Blut" von Sandra Florean


Die junge Louisa wird seit einem Überfall von Angstzuständen geplagt und hat das Gefühl, ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Als sie den geheimnisvollen Dorian kennenlernt, ahnt sie zunächst nicht, was sich hinter seiner schönen und wohlhabenden Fassade verbirgt. Hartnäckig erobert er ihr Herz, doch schon bald gerät sie in die Fänge seiner Feinde: Vampire, die es auf sein einzigartiges, mächtiges Blut abgesehen haben. 
Wird sie diese neuerlichen Schrecken überstehen oder wieder dem Alkohol verfallen? Vielleicht sollte sie sich lieber an den sterblichen Eric halten, der weit mehr für sie empfindet, als sie ahnt. Oder sollte sie Dorian vertrauen und in seine düstere Vampirwelt eintauchen, um für ihre Liebe zu kämpfen und hinter das Geheimnis seiner Macht zu kommen?

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Das Cover gefällt mir sehr gut und passt ins Genre der paranormal Romance sehr gut rein. Wer meinen Blog bzw. meine Rezensionen eine Weile verfolgt, weiß, dass ich im Grunde kein Fan von Personen auf dem Cover bin, weil diese ein vorgefertigtes Bild aufdrängen, dass ich mir beim Lesen eigentlich lieber selbst mache. Hier ist es für mich aber durchaus in Ordnung, weil man zwar das Gesicht einer Frau sieht, es allerdings so angeschnitten und zum Teil ausgeblendet ist, dass auch noch genug Raum für die eigene Vorstellung bliebt.
Der Klappentext klingt eigentlich, ehrlich gesagt, nach der üblichen Vampirgeschichte und da ich auf so etwas schon mal wieder Lust hatte, habe ich zum Buch gegriffen. Dass ich dann allerdings so dermaßen positiv überrascht werden würde, das hätte ich nicht erwartet. 



Wie schon erwähnt hatte ich beinahe mit einer seichten 08/15-Vampirromanze gerechnet. Und das ist jetzt gar nicht so negativ gemeint, wie es vielleicht klingt, denn manchmal mag man doch auch so etwas einfach lesen. In diesem Fall wurde ich aber sehr schnell eines besseren belehrt, denn "typisch" ist hier gar nichts. 
Ja, natürlich trifft die junge Frau Louisa auf den in tatsächlichen Jahren gerechnet viel älteren Vampir Dorian. Aber da hört es auch schon auf mit den üblichen Parallelen. Denn wo läuft denn der Vampir der Sterblichen hinterher? Wo erteilt diese ihm erst einmal eine dicke Abfuhr, bevor sie sich dann doch auf ein Treffen mit ihr einlässt? Richtig, ich habe so etwas bisher eher selten gelesen. 
Außerdem geht es im ersten Teil der Nachtahn-Reihe noch um so vieles mehr. Beide Protagonisten haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, jeder auf seine Art. Louisa hat einen Überfall zu verarbeiten, während Dorian sich mit Vampiren auseinander setzen muss, mit denen er es sich einst mächtig "verscherzt" hatte oder die noch sehr jung und neidisch auf seine Macht und seine Position sind. Natürlich bleibt es nicht aus, dass die Beiden jeweils in die Angelegenheiten des anderen mit hinein gezogen werden und lernen müssen, damit umzugehen.
Besonders gut hat mir aber die Idee mit dem titelgebenden "mächtigen Blut" gefallen. Die Überlegung, das die Fähigkeiten eines Vampirs von seinem Blut abhängen und durch die Aufnahme des Blutes anderer Vampire noch gesteigert werden können, fand ich richtig spannend. Natürlich sorgt diese Tatsache auch für hohes Konfliktpotenzial in der Geschichte.
Allgemein kann ich noch sagen, dass ich zwar häufiger schon den Stift gezückt hatte, um eine Ungereimtheit zu notieren, diese dann aber spätestens im nächsten Abschnitt er- und geklärt wurde, sodass es eben doch gar keine Unstimmigkeit war.
"Mächtiges Blut" konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und unterhalten.
Bewertung: 5/5 Sterne


Bei den Protagonisten hat Sandra Florean in meinen Augen ein wahres Kunstwerk vollbracht. Sie hat nämlich beide mit durchaus negativen und auch eigentlich unsympathischen Eigenschaften ausgestattet. Trotzdem (oder gerade deshalb) waren sie mir beide sehr schnell sehr sympathisch.
Dorian ist nicht nur der verliebte Trottel, als den man ihn zuerst einschätzen könnte, sondern viel mehr. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass er ein "echter Vampir" ist. Auch wenn er natürlich eine sanfte und zivilisierte Seite hat (wie sonst sollte er seit 600 Jahren unerkannt unter Menschen leben?), hat er eben doch auch die andere, die raubtierhafte Seite. Und ja ... er tötet auch, nicht nur, um zu überleben, sondern auch um sich an dem Blut anderer alter bzw. starker Vampire zu bereichern. Also ist hier nichts mit weichgespültem Romantasy-Vampir.Dennoch war er mir durch die Art wie er mit Louisa und auch mit Butler James umgeht, sehr sympathisch. Seine manchmal doch sehr arrogante Art macht er mit Humor und einer gesunden Portion (Selbst-)Ironie wieder wett.
Louisa wird zu Beginn des Romans erst einmal als Trinkerin kennen gelernt. Denkt man anfänglich noch, es wäre nur gerade zufällig ein ausgelassener Partyabend, merkt man sehr schnell, dass sie doch ein ernsteres Problem hat. Dies wird allerdings mit ihrer Vergangenheit begründet und auch wenn ich das sicherlich nicht wertschätze, konnte ich ihren Alkoholkonsum dadurch akzeptieren. Vor allem tut sie ja auch etwas dagegen. Sie geht zu einer Selbsthilfegruppe, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen und diese zu verarbeiten. Im Allgemeinen konnte ich sowohl ihre Ängste, als auch ihre Freude sehr gut nachvollziehen und zum Teil auch mitfühlen.
Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe geschaffen. Besonders gefallen hat mir hier James. Ich plädiere ja dafür, dass jeder einen James braucht, nicht (nur) wegen der Arbeit, die er einem im Haushalt abnimmt, sondern viel mehr wegen seiner Art, wie er für seinen "Chef" in die Bresche springt. Dabei ist es egal, ob er dies verbal tut, oder doch eher Taten sprechen lässt. Niemand ist wohl so loyal wie er.
Einen klitzekleinen Kritikpunkt sehe ich bei Jayden und Jil, sowie bei Annie. Annie als beste Freundin war mir manchmal etwas zu wenig präsent. Da hätte ich etwas mehr erwartet. Und Jayden und Jil? Nun ja, sie sind Geschwister, mehr möchte ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Aber da es sich hier um Vampire handelt, bei denen es doch andere Gepflogenheiten gibt, konnte ich auch diese Tatsache gut akzeptieren.
Bewertung: 4,5/5 Sterne


Der Schreibstil war vom ersten Satz an "ganz meins". Er ist fließend, mit einer guten Portion Humor an den passenden Stellen gewürzt und wirkt einfach so ... selbstverständlich. Da ist nichts Konstruiertes oder zu sehr Gewolltes. Die Art wie die Autorin ihre Geschichte erzählt ist einfach "echt". Hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen.
Insgesamt wird die Geschichte aus drei Perspektiven erzählt. Aus der Ich-Perspektive von Louisa, ebenfalls der Ich-Perspektive von Dorian, sowie einer Erzählperspektive in der dritten Person, die weitere Charaktere, wie zum Beispiel Widersacherin Mary, auf ihren Wegen begleitet. Durch die Wahl dieser Perspektiven hat Sandra Florean es nicht nur geschafft, mir das Gefühl zu geben in jegliche Handlung involviert zu sein. Vor allem hat es nämlich dazu geführt, dass ich mich Louisa und Dorian durch den Ich-Erzähler sehr viel näher und verbundener gefühlt habe, als all den anderen Charakteren, über die in der dritten Person berichtet wird.
Bewertung: 5/5


Schon wieder eine Vampirstory? Ja, aber ganz anders als erwartet. Nicht nur die Idee mit dem "mächtigen Blut" fand ich spannend. Ein fantastischer Schreibstil, sowie interessante Charaktere machen diese spannende Geschichte absolut lesenswert.


Donnerstag, 13. März 2014

[Rezension] 'Küss mich tödlich' von Ruth Adelmann

Titel: Küss mich tödlich

Autorin: Ruth Adelmann

Verlag: bookshouse

Seiten: 381

Inhalt:

Zwei verlorene Seelen begegnen sich …

Ben, Killer einer geheimen Gemeinschaft, die Menschen mit abnormen Fähigkeiten jagt, bekommt den Auftrag, die junge, zurückhaltende Sarah zu beobachten und zu töten, sollte sie sich als schuldig erweisen. Seine Beobachtungen führen allerdings dazu, dass er sich in sein vermeintlich unschuldiges Opfer verliebt. Als Sarah, die junge Buchverkäuferin, seine Gefühle zu erwidern beginnt, beschließen Bens Auftraggeber Sarahs Beseitigung. Ben rettet Sarah und wird dadurch zum Gejagten. Doch auch Sarah hat ihre Geheimnisse …

Romantisch und spannend mit einem Hauch Mystery.


Meine Meinung:

Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Wanderbuch-Aktion lesen. Dafür geht erst einmal ein ganz herzlicher Dank an die Autorin Ruth Adelmann, die das Buch auf die Reise schickte.
Teilgenommen habe ich ganz spontan, weil mich das Cover des Buches angesprochen hat und der Klappentext ziemlich spannend klang, außerdem trifft Paranormal Romance ganz gut 'mein' Genre.

Gleich zu Beginn des Buches, war mein Gedanke, dass die Grundidee ja nun so neu nicht ist. Einer der Protagonisten hat eine übernatürliche Fähigkeit, die bei Protagonist Nr. 2 fehl schlägt. Das Setting drum herum empfand ich aber mal als etwas ganz neues. Er der Killer, sie das geplante Opfer.
Insgesamt bediente das Buch einige Klischees. Doch wo sie mich im Normalfall stören, wirkten sie hier durchgängig stimmig und gehörten irgendwie dazu.

Um mal ein paar Beispiele zu nennen: 
Liebe auf den ersten Blick ... hier war sie glaubhaft, da ich die Anziehung zwischen Sarah und Ben beim Lesen selbst spüren konnte.
Sie ist Jungfrau ... durch Sarahs besondere Gabe wäre alles andere aber auch unglaubwürdig.
Häufige Missverständnisse zwischen den Protagonisten ... hier konnte ich absolut nachvollziehen, warum und weshalb Ben und Sarah einige Dinge voreinander zurückhalten, wodurch eben diese Missverständnisse erst zu Stande kommen.

Obwohl ich eigentlich kein Fan von solchen typischen Handlungen und Fakten in Romanen bin, passten sie hier also genau so rein und störten mich kein bisschen.

Der Spannungsbogen des Buches ist auch nicht zu verachten. 
Es fängt zwar recht seicht an, allerdings kann man die Spannung des Buches durch die Assassine - Entartete - Konstellation von der ersten Seite an ahnen. Die Geschichte nimmt dann auch schnell an Tempo zu, bis zum etwas ereignisloseren Mittelteil, der aber eher die 'Ruhe vor dem Sturm' als ein langweiliger Zusatz ist. 
Alles in allem also ein wunderbar gelungener Spannungsverlauf mit einigen wirklich überraschenden Wendungen. Absehbar fand ich in dem Buch fast gar nichts.

Neben einem flüssigen, klaren, aber auch bildhaftem Schreibstil sei auch noch die Struktur der Kapitel erwähnt. Diese sind zwar relativ lang, aber klar und deutlich in Sinnesabschnitte unterteilt, welche den Lesefluss unterstützen und zu keiner Zeit ins Stocken brachten.
Die Gespräche wirkten anfangs zwar etwas gestelzt doch im Verlauf des Buches bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es absolut so gewollt war. Wenn man sich kennen lernt, spricht man eben noch nicht so frei und unbeschwert miteinander, wie wenn man sich bereits gut kennt.

Die Charaktere waren mir sehr sympathisch und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.
Sarah als schüchterne, zurückhaltende Buchliebhaberin, die von ihrem Leben in diese Rolle gezwungen wurde.
Ben, der Assassine mit der harten Schale und dem weichen Kern.
Diese Rollen passten gut zu den beiden Protagonisten. 
Der einzige kleine Kritikpunkt den ich in dieser Hinsicht habe, ist leider, dass ich die Charakterentwicklung, die definitiv vorhanden ist, ab einem bestimmten Punkt nicht mehr nachvollziehen konnte, da es einen Zeitsprung von 1 Jahr gab und man mit zwei beinahe völlig neuen Charakteren konfrontiert wurde.
Da ich oft eine Schwäche für Nebencharaktere habe, war mein heimlicher Held übrigens Doc, was ich aber nicht näher erklären werde, um nicht zu spoilern. Lernt ihn einfach selbst kennen.

Fazit:

Eine durchaus gelungene Mischung aus Romantik und Action mit einem Hauch von Erotik, bei der die Spannung permanent vorhanden ist und den Leser nahezu an das Buch fesselt.

Bewertung:
4,5/5