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Montag, 11. Januar 2016

[Rezension] Passagier 23 von Sebastian Fitzek

Auch als Hardcover oder eBook erhältlich

Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ... 

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler. 
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm... (Quelle: Droemer Knaur)



Das Cover ist vor allem eins: Absolut passend zur Geschichte. Ob es mir im Buchladen aufgefallen wäre, kann ich gar nicht so sagen. Dazu bewege ich mich zu selten in der Krimi- und Thrillerabteilung. Aber das düstere passt doch auf jeden Fall ins Genre.
Der Klappentext macht natürlich neugierig und das Verhältnis zwischen gegebenen Informationen und Selber-Lesen-Müssen ist in meinen Augen genau richtig.


Zugegeben: Die ersten Seiten des Buchs waren eine Herausforderung, denn irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, mit einem so "schweren" Thema konfrontiert zu werden. Allerdings relativiert sich dies recht schnell und wirkt auf den ersten 20 Seiten extremer, als es dann im weiteren Verlauf beschrieben wird. Und wenn man einmal weiß, welches Thema zu Grunde liegt, kann man sich damit doch auch für die Dauer des Buchs ziemlich arrangieren ... oder es eben bleiben lassen. Allerdings würde ich jedem zu ersterem raten.
Ich bin auf jeden Fall dran geblieben und habe es nicht bereut. Denn ziemlich schnell hatte mich das Buch so gefesselt und eine solche Spannung aufgebaut, dass ich es am liebsten an einem Stück gelesen hätte. Was ich übrigens auch fast getan habe...
Die Wendungen und Lösungen waren sehr gut in die Geschichte eingeflossen. Ich persönlich kam einfach nicht dahinter, hatte aber bei jeder (Teil-)Lösung hinterher das Gefühl, dass man da auch von allein drauf hätte kommen müssen. Genau so mag ich es.
Von mehreren Seiten habe ich gehört, dieser Thriller soll einer der schwächsten aus der Feder von Sebastian Fitzek sein ... nun, dann frage ich mich, wie mich erst die stärkeren Werke begeistern werden!?


Martin Schwartz ist wohl das, was man als eine Art Antiheld bezeichnen würde. Seinen Kampfgeist in Sachen Überleben hat er schon eine Weile aufgegeben, weswegen es ihm umso leichter fällt, für seinen Job über Leichen zu gehen ... und sei es seine eigene. Trotz seiner etwas lebensmüden Art (oder gerade deswegen?) mochte ich ihn als den Protagonisten dieser Geschichte recht gern. 
Mein heimlicher Star war allerdings Gerlinde. Ihre Sprüche haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht und ich fand es doch irgendwie schade, dass ihr keine größere Rolle zugedacht wurde. Aber so war sie doch immer ein Lichtblick in der oft düsteren Handlung.


Der Schreibstil machte es mir sehr leicht, in die Geschichte zu finden und dran zu bleiben. Die kurzen Kapitel taten ihr übriges dazu.
Obwohl aus verschiedenen Perspektiven geschrieben wird, wusste ich doch immer sehr schnell, wo ich mich gerade befinde ... es sei denn, der Autor hat es absichtlich verschleiert.
Auch in dieser Kategorie habe ich absolut nichts zu meckern. Der Schreibstil ist leicht, direkt und an den nötigen Stellen wird auch kein Blatt vor den Mund genommen und einfach ausgesprochen, wie es ist. Top!


Ein für mich sehr gelungener Ausflug ins Thrillergenre. Spannung von der ersten bis zur (wirklich aller-)letzten Seite.

(5/5)


Mittwoch, 6. Januar 2016

[Kurzrezension] "Drei Wünsche hast du frei" von Jackson Pearce

Auch als eBook erhältlich

Als Viola von ihrem Freund verlassen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie wünscht sich nichts mehr, als wieder glücklich zu werden – und beschwört so ver­sehentlich einen Dschinn herbei. Er ist jung, er sieht gut aus … und er ist furchtbar schlecht gelaunt, denn er hält Menschen für ungemein nervtötend. Aber bevor er in seine Heimat zurückkehren kann, muss er Viola drei Wünsche erfüllen. Und das ist nicht so einfach, wie es sich anhört … (Quelle: Droemer Knaur)



Ich muss zugeben, dass dieses Buch (obwohl ich es mal UNBEDINGT! lesen musste), sicher ein Jahr oder mehr auf dem SuB lag. Um es genau zu sagen, müsste ich jetzt in meinen alten Auspackberichten nachschauen, denn ich habe es zu einem Wichteln geschenkt bekommen.
Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, frage ich mich mal wieder, warum das Buch so lange warten musste, bis ich es zur Hand genommen habe. Aber vielleicht war auch eben genau jetzt der richtige Zeitpunkt für diese Geschichte!?
Auf jeden Fall war dieses Buch gleichzeitig mein letztes in 2015 und mein erstes im neuen Jahr. Und irgendwie passt eine Geschichte über das Wünschen doch perfekt zum Jahreswechsel, oder?
Es war mein erstes Buch über Dschinns und somit war die Idee für mich auch etwas neues und vor allem etwas, was mich sehr interessiert hat. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Art, wie das Wünschen in der Geschichte dargestellt wurde. Insbesondere Violas Einstellung und Gedanken dazu fand ich sehr "vorbildlich". Da habe ich es ihr auch leicht verziehen, dass sie zur Mitte hin mal ein wenig an Sympathie bei mir verlor. Davor wuchs die zu ihrem besten Freund immer mehr.
Was die Charakterentwicklung anging, hat mir wohl der Dschinn am besten gefallen. Man konnte richtig gut mitverfolgen, wie seine Einstellung sich veränderte. Von lästigem Auftrag der kostbare Zeit kostete bis hin zu dem Wunsch immer noch einen Tag mehr aushandeln zu können. Doch wie soll es schon klappen, sein ganzes Leben keinen einzigen Wunsch auszusprechen?
Ein klitzekleines Manko habe ich im Schreibstil bzw. der Übersetzung gesehen. An sich ist er zwar locker und flüssig. Aber dass ständig "Yeah" anstatt "Ja" gesagt wird, hat mich das ein oder andere mal etwas aus dem Lesefluss geworfen.


Freitag, 1. Mai 2015

[Kurzmeinung] "If you stay - Füreinander bestimmt" von Courtney Cole

Auch erhältlich als eBook

IF YOU STAY - FÜREINANDER BESTIMMT ist der erste Teil der New-Adult-Serie "Beautifully Broken" von Courtney Cole. 

Seit dem Tod ihrer Eltern hält die 23-jährige Mila zusammen mit ihrer Schwester Madison das Familienrestaurant am Laufen und ist überzeugte Single-Frau. Das ändert sich, als sie Pax Tate kennenlernt. Pax ist auf den ersten Blick alles andere als ein Traummann: tätowiert, knallhart und mit schlechtem Benehmen. Doch ausgerechnet von ihm und seiner sexy Ausstrahlung fühlt Mila sich unwiderstehlich angezogen. Gegen jede Vernunft geht sie eine Beziehung mit ihm ein und entdeckt immer mehr Pax’ zärtliche Seite. Aber die Vergangenheit holt Mila und Pax unaufhaltbar ein. Wird die Kraft ihrer Liebe ausreichen, um zu bestehen?


Bei diesem Roman habe ich wirklich zweimal überlegt, ob ich meine Meinung tatsächlich verfassen soll oder einfach darüber schweige. Denn mir fällt so gar nichts Gutes dazu ein. Nun gut, den Ansatz zur Geschichte finde ich interessant, die Idee hätte durchaus potenzial. Aber da endet es dann leider auch schon fast wieder.
Denn alles, was mir zum Rest einfällt ist das Wort "unglaubwürdig". Denn genau das war es für mich in so ziemlich jeder Hinsicht. 
Die Handlung wirkt oft überzogen und extra dramatisch mit einem springenden Wechsel von himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt ... das sollte es zumindest sein, doch die Gefühle kamen bei mir einfach nicht an. Sei es nun die große Trauer und Dramatik oder auch die glücklichen Gefühle. Selbst bei den Flirts fehlte jegliche Leichtigkeit und der Humor, den die Charaktere zum Teil an den Tag legen, kam bei mir so gar nicht an. Ich grüble immer noch über den "Witz" mit dem Blut und kann einfach nicht den Sinn verstehen.
Generell wirkten die Dialoge auf mich die meiste Zeit einfach viel zu konstruiert und unecht. Dies verhinderte auch zu großen Teilen einen schönen Lesefluss.
Und dann wären da noch die Protagonisten. Sie blieben mir viel zu blass und das, was ich von ihnen mitbekam hat mich nicht überzeugt. Pax soll also der große böse "Bad Boy" sein ... Aha!? Kam bei mir nicht an ... gar nicht ... leider. Und Mila? Über sie möchte ich gar nicht mehr nachdenken, weil sie mich einfach nur genervt hat. Was sollte das sein? Selbstlosigkeit? Aufopferung für andere? Auf mich wirkte sie einfach wie eine Frau ohne jegliches Selbstwertgefühl.
Ein Buch, dass ich von der Seitenzahl her im Normalfall in 2-3 Tagen gelesen hätte, hat mich nun tatsächlich über eine Woche beschäftigt, weil es mich so gar nicht fesseln konnte und ich einfach nicht den Drang verspürt habe, es wieder zur Hand zu nehmen.

1/5

Sonntag, 5. April 2015

[Kurzmeinung] "Die Stadt der besonderen Kinder" von Ransom Riggs


Auch erhältlich als eBook

Mit Müh und Not konnten Jakob und die besonderen Kinder aus der Zeitschleife, der Insel Cairnholm, vor ihren Feinden fliehen. Nun sind sie im England der 1940er Jahre gestrandet, immer noch verfolgt und ohne Beistand von Miss Peregrine, die sich nicht mehr in ihre Menschengestalt verwandeln kann. Um Miss Peregrine zu retten, brauchen die Kinder eine andere Magierin. Gerüchteweise lebt eine in London, und so machen sie sich auf den gefährlichen Weg in die zerbombte Stadt. Dort angekommen, finden sie schließlich Miss Wren und glauben schon, gerettet zu sein. Doch ausgerechnet hier, in ihrer vermeintlichen Zuflucht, erwartet sie der größte Verrat.


Der Beginn des Buches schließt nahtlos an die Handlung des ersten Bandes an, weswegen ich mich erst einmal wieder ein wenig hinein finden musste. Keine großartigen Erklärungen, wo wir uns gerade befinden bzw. was bisher passiert ist. Anfangs war es ein wenig schwierig, aber nach ein paar Seiten war ich dann auch auf das Buch eingestellt und Band 1 wurde immer präsenter, sodass ich im Verlauf der Geschichte froh war, dass nicht alles wiederholt wurde.
Die Geschichte selbst war durchgehend interessant, allerdings fehlte mir irgendeine Kleinigkeit, um sie wirklich als spannend oder fesselnd zu beschreiben. Trotzdem machte es Spaß, gemeinsam mit Jakob weitere Besondere, mehr Zeitschleifen und Hintergründe kennen zu lernen.
Am Ende gab es eine Wendung, die mich wirklich überraschen konnte. Offenbar wird es noch (mindestens) einen weiteren Band geben. Ich hoffe, dass der Autor nicht wieder um die 4 Jahre braucht, um diesen zu schreiben/veröffentlichen. Denn am liebsten würde ich jetzt gleich weiter lesen. 
Was mich an dem Buch besonders fasziniert hat, war die Sache mit den Fotos. Hatte es in Band 1 noch eher den Lesefluss gestört, war es hier eine tolle Untermalung und ließ mich staunen, wie man um Fotos herum eine Geschichte spinnen kann. Warum das so war? Ich denke, es ist etwas, was mehr bei mir selbst begründet liegt. Band 1 habe ich als eBook gelesen, Band 2 nun als Print. Bei zweitem fand ich die ganze Gestaltung einfach sehr gelungen. Was mir deutlich macht, dass trotz technischer Fortschritte eben kein eBook an "echte" Bücher herankommt.

4/5

Mittwoch, 25. Februar 2015

[Kurzmeinung] "Zeig mir den Tod" von Petra Busch


Auch als eBook erhältlich

Der Schauspieler Günther Assmann glaubt sich vor dem internationalen Durchbruch. Hinter den Kulissen hat er viel dafür getan: intrigiert, gelogen, betrogen. Als kurz vor der entscheidenden Premiere seine Kinder Marius und Rebecca verschwinden, zerbricht die schöne Welt von Schein und Sein – und ein perfides Spiel beginnt. Der Entführer will kein Geld, sondern stellt Rätselaufgaben. Die Lösung soll Assmann auf der Bühne darbieten, sonst sterben die Kinder. Viel Zeit bleibt ihm nicht: Rebecca benötigt lebenswichtige Medikamente. Um sie zu retten, muss Kommissar Ehrlinspiel den Fall so schnell wie möglich lösen ...


Da dieses Buch unter das Genre "Kriminalroman" fällt, habe ich sehr lange (und die Aufgabenstellung einer Challenge) gebraucht, um es endlich zur Hand zu nehmen. Denn dies ist eigentlich so gar nicht mein Genre. Gekauft habe ich es vor über einem Jahr und warum könnte ich gar nicht mehr so genau sagen. Ich schätze ich habe nicht auf das Genre geachtet.
Jetzt wo ich dem Buch endlich eine Chance gegeben habe, bin ich aber sehr froh darüber, denn es hat mir wirklich gut gefallen. Auch wenn der Schwerpunkt dann doch anders war, als ich es erwartet hatte. 
"..., sondern stellt Rätselaufgaben", heißt es im Klappentext und genau das hat mich neugierig gemacht. Im Mittelpunkt steht dies aber keineswegs. Um genauer zu sein, gibt es eigentlich nur eine Aufgabe und so ein wirklich richtiges Rätsel ist das auch nicht. Dennoch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und war für mich auch spannend zu lesen.
Die Charaktere blieben mir leider alle etwas fern. Das hatte aber natürlich auch den Vorteil, dass das ende für mich nicht wirklich absehbar war, weil ich die Personen kaum bis gar nicht einschätzen konnte.
Besonders gut hat mir aber der Schreibstil gefallen und die Art, wie dieser von der Autorin an die Erzählperspektive angepasst wird. Man merkt schon an der Art, wie etwas geschrieben ist, ob es nun aus Sicht eines Kindes, eines betroffenen Erwachsenen oder eines Ermittlers geschrieben ist. Das hat mich wirklich überzeugt. 
Positiv hervorheben möchte ich auch noch, wie detailliert Dinge wie zum Beispiel die Diabetes-Erkrankung erklärt werden. Für mich war es nun zwar fast schon etwas langweilig, weil ich beruflich damit zu tun habe, aber bevor es "nerven" konnte, wurde dann auch die Erklärung unterbrochen und die Geschichte fortgesetzt. So ist aber auf jeden Fall auch gewährleistet, dass man auch als Laie die Hintergründe verstehen kann.
Alles in allem ein Krimi, der mich überraschend überzeugen konnte, weswegen ich ihm 4 Sterne gebe, wo ein "gleichwertiges" Buch eines anderen Genres vielleicht nur 3 Sterne bekommen hätte.

4/5

Montag, 23. Februar 2015

[Kurzmeinung] "Ich habe sie getötet" von Ali Knight


Auch erhältlich als eBook

Kate Forman ist eine glückliche Frau - bis zu der Nacht, als ihr Ehemann Paul mit Blut an den Händen heimkehrt und flüstert: »Hilf mir - ich habe sie getötet.« Am nächsten Morgen beim Frühstück streitet er alles ab und behauptet seelenruhig, er habe einen Hund angefahren. Aber dann berichten die Medien, dass Pauls Kollegin tot aufgefunden wurde, und nichts ist mehr, wie es war. Wild entschlossen, ihren Mann, ihre Ehe, ihr perfektes Leben mit Klauen und Zähnen zu verteidigen, beginnt für Kate ein alptraumhaftes Rennen gegen die Zeit - und sie muss sich schließlich fragen, ob Vertrauen gleichzusetzen ist mit Tod ...


Vorweg sollte ich erwähnen, dass ich mir etwas ganz anderes unter dem Buch vorgestellt hatte, als es eigentlich ist. In meinem Kopf war es von Titel und Klappentext her irgendwie immer ein Thriller. Als ich es nun endlich zum Lesen zur Hand nahm, stellte ich überrascht fest, dass es "nur" als Roman deklariert ist.
Dies ist ja eigentlich nicht wirklich mein Genre, aber trotzdem haben mich Titel und Klappentext neugierig genug gemacht, um es zu lesen.
Es fällt mir aus eben diesem Grund nun aber auch etwas schwer, eine Meinung dazu zu verfassen, die nicht zu sehr davon geprägt ist, dass es "nicht mein Genre" ist.
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich die Ausgangssituation unheimlich spannend fand und finde. Wenn ich mir diese Situation vorstelle, bekomme ich ohne Witz Gänsehaut am ganzen Körper, weil es so erschreckend und irgendwie "unheimlich" ist.
Wie Kate dann damit umgeht ... dem stehe ich zwiespaltig gegenüber. Auf der einen Seite finde ich es sehr stark, wie sie versucht, ihre Familie intakt zu halten, auf der anderen Seite tut sie dabei aber auch Dinge, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte.
Vertrauen scheint in dieser Beziehung so gut wie gar nicht zu existieren, zumindest von Kates Seite aus und auch die Reaktionen ihres Mannes Paul sind nicht immer von Vernunft und Vertrauen geprägt. Oft wirkte nicht nur das Ehepaar, sondern auch andere Personen um die Betroffenen herum auf mich überzogen und wenig authentisch. 
Gut fand ich, dass der Roman es immer wieder schaffte, dass ich mir die Frage stellte, wie ich mich wohl verhalten würde. 
Das Ende jedoch hat mir dann gar nicht so recht gefallen, weil ich es mir nur sehr schwer vorstellen konnte, dass es so funktionieren kann.

2/5

Freitag, 30. Mai 2014

[Rezension] 'Der Seelenbrecher' von Sebastian Fitzek

Sie wurden nicht vergewaltigt. Nicht gefoltert. Nicht getötet. Ihnen geschah viel Schlimmeres ...

Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den »Seelenbrecher« nennt, genügt: Als die Frauen wieder auftauchen, sind sie psychisch gebrochen – wie lebendig in ihrem Körper begraben. Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. In der Nacht des Grauens, die nun folgt, zeigt der Seelenbrecher, dass es kein Entkommen gibt …
Quelle: Droemer Knaur


Zuerst einmal muss hier gesagt sein, dass ich die Ausgabe zum Welttag des Buches bekommen habe und somit erst einmal ein sehr kleines Cover geboten bekommen habe, was ich auch gar nicht genauer betrachtet habe. An einer bestimmten Stelle des Buches habe ich das Buch dann aber doch noch einmal zugeschlagen, um dem Cover einen genaueren Blick zu widmen. Ich entdeckte aber nicht das, was ich nach dieser Textstelle erwartet hatte. Mehr möchte ich dazu aber auch gar nicht vorweg nehmen. 
Trotzdem finde ich das Cover recht passend zum Titel, wenn es auch für mich nicht unbedingt ein Kaufgrund wäre.

Der Klappentext hingegen hat mich gleich neugierig gemacht, sodass es gar nicht lange gedauert hat, bis ich das Buch zur Hand nahm, nachdem ich es von einer netten Buchschenkerin bekommen hatte.


Wer meinen Blog verfolgt, wird wissen, dass ich nicht allzu häufig Thriller lese. Noch dazu war dieses (ja, ich gebe es zu) mein erster Fitzek.
Mit dem Aufbau hat er mich gleich in seinen Bann ziehen können.
Im Grunde gibt es zwei Handlungsstränge.
Zum einen verfolgen wir einen Professor, der mit seinen Studenten ein Experiment durchführen möchte. Diese lesen, und dies empfand ich als zweiten Handlungsstrang, in diesem Rahmen eine Patientenakte.
Wie diese beiden Stränge hinterher zusammenführen, war für mich zu erwarten, was aber nicht unbedingt dafür sorgte, dass das Buch an Spannung einbüßte. 

Mein Hauptaugenmerk möchte ich hier auf die Akte konzentrieren. 
Schon allein der Aufbau hier hat mich gefesselt, denn die Kapitel sind in eine Art Countdown bis zur Angst unterteilt.
Das hat die Spannung enorm gehoben, denn natürlich wollte man erfahren, was denn nun diese 'Angst' ist.

Obwohl man den vermeintlichen Täter beinahe von Anfang an kennt, kam ich nicht darum herum, trotzdem wild in der Gegend herum zu verdächtigen, was ich als einen sehr großen Pluspunkt ansah, da ich hier erst mit Langeweile rechnete.
Ob es sich nun lohnt, Verdächtigungen zu äußern? Nun, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Allzu viel möchte ich an dieser Stelle zum Inhalt auch gar nicht hinzufügen, denn ich empfand das Buch als sehr spannend und möchte euch davon nichts nehmen.
Bewertung: 4/5


Der Schreibstil war zumeist sehr flüssig und auch angenehm zu lesen. 
Wie von einem Psychothriller, der in einer psychiatrischen Klinik spielt zu erwarten, gab es natürlich auch ein paar Fachbegriffe. Diese werden aber immer gut und für jeden verständlich erklärt, sodass sie keine Barriere darstellen.
Einzig ein paar Sätze sind mir etwas negativ aufgefallen. Sebastian Fitzek benutzt hier eine Art von Metaphern, die für mich etwas zu 'geschwollen' wirkten, sich aber durch das gesamte Buch zogen.
Den Lesefluss konnte das aber höchstens kurz unterbrechen, denn dieser war für mich permanent gegeben, schon allein weil man auf eben diesen Moment der Angst hinarbeitete und ihm meist nur in kleinen Schritten von ca. 10 Minuten entgegen kam.
Man musste einfach weiterlesen, um endlich diesen Punkt zu erreichen. Doch auch danach hielt die Spannung mich in einem rasanten Lesetempo gefangen.
Bewertung: 4/5


Die Charaktere in diesem Psychothriller waren sehr individuell gestaltet, sodass man sie gut auseinander halten konnte.
Die Angst und Unsicherheiten, die die Charaktere während ihrer Isolation von der Außenwelt empfinden, konnte ich sehr gut miterleben, weshalb mich der Thriller wohl auch so fesselte.

Die Charaktere selbst fand ich großteils überzeugend.
Bei Caspar stieß mir seine 'Allwissenheit' ein wenig sauer auf, auch wenn im Laufe des Buches geklärt wird, warum es denn so ist. Ansonsten konnte ich aber gut mit ihm als Protagonisten mitfühlen und habe seine Geschichte mit Spannung verfolgt.

Auf alle Charaktere einzeln einzugehen, würde wohl eindeutig zu viel verraten, aber gesagt sein soll noch, dass zu meinen Lieblingscharakteren Greta und Tom gehörten.
Greta einfach, weil sie so ist, wie sie ist und Tom Schadeck, weil er auf mich noch am authentischsten wirkte.
Er war zwar vielleicht etwas übertrieben dargestellt, aber immerhin ist er der einzige, der nicht blind einem doch recht fragwürdigen 'Anführer' folgt. 
Bewertung: 3,5/4


Zwar mein erster, aber sicherlich nicht letzter Fitzek. 
Etwas überzeichnete Charaktere, die in eine Klinik eingesperrt werden und sich ihren Ängsten stellen müssen, scheinen eine gut Kombination für Spannung zu sein.