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Freitag, 29. Januar 2016

[Kurzrezension] Noah von Sebastian Fitzek

Auch erhältlich als Hardcover oder eBook

Er kennt seinen Namen nicht. Er hat keine Ahnung, woher er kommt. Er kann sich nicht erinnern, warum er in Berlin ist, seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah: Dieser Name ist in seinen rechten Handballen tätowiert. Für Noah wird die Suche nach seiner Identität zu einem Alptraum. Denn wie es scheint, ist er das wesentliche Schlüsselelement einer globalen Verschwörung, die bereits zehntausende Opfer gefordert hat und nun die gesamte Menschheit bedroht ... (Quelle: Bastei Lübbe)




Da ich mir sowohl unter dem Titel, als auch unter dem Klappentext nicht wirklich vorstellen konnte, worum es in diesem Thriller genau gehen könnte, habe ich es gemieden im Vorfeld Rezensionen dazu zu lesen. Denn das ein oder andere Detail, das nicht gerade ein Spoiler ist, könnte mich ja trotzdem in die richtige Spur lenken. Schnell merkte ich auch, dass ich mit dieser Entscheidung genau richtig lag.
Darum möchte ich zum Inhalt auch gar nicht mal allzu viele Worte verlieren. Ein paar Dinge muss ich aber natürlich trotzdem los werden.
Noah konnte mich überraschen und eiskalt erwischen ... mehrmals. Relativ schnell wurde zwar klar, in welche Richtung der Thriller in etwas lenkt, aber langweilig wurde es dadurch noch lange nicht. Schon alleine, weil ich lange miträtseln konnte, wie (und ob überhaupt) die einzelnen Handlungsstränge zusammen laufen werden. Zu Beginn des letzten Drittels waren (mir) aber dann doch viele Dinge schon klar, weswegen ich es teilweise als etwas langgezogen empfand, wie sich die Geschichte weiter entwickelte. 
Durch den Wechsel der Perspektiven bekommt der Leser Einblicke in Details, die Noah verborgen bleiben und somit erschien sein weiterer Weg stellenweise etwas zu lang und einige Dinge fand ich dann doch auch etwas zu sehr weit hergeholt. 
Dennoch wurde es nicht langweilig. Denn wenn das Buch eines schaffte, dann mich nachdenklich zu stimmen und mich stellenweise auch tatsächlich mit einem "schlechten Gewissen" zurück zu lassen. Auch hier möchte ich lieber nicht ins Detail gehen, um niemandem etwas vorweg zu nehmen.
Abschließend sei zum Thema Spannung noch gesagt, dass sie durchaus vorhanden war, wenn es auch nicht dieser atemraubende und mich über die Seiten jagende Nervenkitzel war, den ich in den anderen beiden bisher gelesenen Büchern empfunden habe.
Alles in allem aber ein absolut lesenswertes Buch, welches sicher noch einige Zeit nachklingen wird.


(4/5)

Montag, 11. Januar 2016

[Rezension] Passagier 23 von Sebastian Fitzek

Auch als Hardcover oder eBook erhältlich

Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ... 

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler. 
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm... (Quelle: Droemer Knaur)



Das Cover ist vor allem eins: Absolut passend zur Geschichte. Ob es mir im Buchladen aufgefallen wäre, kann ich gar nicht so sagen. Dazu bewege ich mich zu selten in der Krimi- und Thrillerabteilung. Aber das düstere passt doch auf jeden Fall ins Genre.
Der Klappentext macht natürlich neugierig und das Verhältnis zwischen gegebenen Informationen und Selber-Lesen-Müssen ist in meinen Augen genau richtig.


Zugegeben: Die ersten Seiten des Buchs waren eine Herausforderung, denn irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, mit einem so "schweren" Thema konfrontiert zu werden. Allerdings relativiert sich dies recht schnell und wirkt auf den ersten 20 Seiten extremer, als es dann im weiteren Verlauf beschrieben wird. Und wenn man einmal weiß, welches Thema zu Grunde liegt, kann man sich damit doch auch für die Dauer des Buchs ziemlich arrangieren ... oder es eben bleiben lassen. Allerdings würde ich jedem zu ersterem raten.
Ich bin auf jeden Fall dran geblieben und habe es nicht bereut. Denn ziemlich schnell hatte mich das Buch so gefesselt und eine solche Spannung aufgebaut, dass ich es am liebsten an einem Stück gelesen hätte. Was ich übrigens auch fast getan habe...
Die Wendungen und Lösungen waren sehr gut in die Geschichte eingeflossen. Ich persönlich kam einfach nicht dahinter, hatte aber bei jeder (Teil-)Lösung hinterher das Gefühl, dass man da auch von allein drauf hätte kommen müssen. Genau so mag ich es.
Von mehreren Seiten habe ich gehört, dieser Thriller soll einer der schwächsten aus der Feder von Sebastian Fitzek sein ... nun, dann frage ich mich, wie mich erst die stärkeren Werke begeistern werden!?


Martin Schwartz ist wohl das, was man als eine Art Antiheld bezeichnen würde. Seinen Kampfgeist in Sachen Überleben hat er schon eine Weile aufgegeben, weswegen es ihm umso leichter fällt, für seinen Job über Leichen zu gehen ... und sei es seine eigene. Trotz seiner etwas lebensmüden Art (oder gerade deswegen?) mochte ich ihn als den Protagonisten dieser Geschichte recht gern. 
Mein heimlicher Star war allerdings Gerlinde. Ihre Sprüche haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht und ich fand es doch irgendwie schade, dass ihr keine größere Rolle zugedacht wurde. Aber so war sie doch immer ein Lichtblick in der oft düsteren Handlung.


Der Schreibstil machte es mir sehr leicht, in die Geschichte zu finden und dran zu bleiben. Die kurzen Kapitel taten ihr übriges dazu.
Obwohl aus verschiedenen Perspektiven geschrieben wird, wusste ich doch immer sehr schnell, wo ich mich gerade befinde ... es sei denn, der Autor hat es absichtlich verschleiert.
Auch in dieser Kategorie habe ich absolut nichts zu meckern. Der Schreibstil ist leicht, direkt und an den nötigen Stellen wird auch kein Blatt vor den Mund genommen und einfach ausgesprochen, wie es ist. Top!


Ein für mich sehr gelungener Ausflug ins Thrillergenre. Spannung von der ersten bis zur (wirklich aller-)letzten Seite.

(5/5)


Freitag, 30. Mai 2014

[Rezension] 'Der Seelenbrecher' von Sebastian Fitzek

Sie wurden nicht vergewaltigt. Nicht gefoltert. Nicht getötet. Ihnen geschah viel Schlimmeres ...

Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den »Seelenbrecher« nennt, genügt: Als die Frauen wieder auftauchen, sind sie psychisch gebrochen – wie lebendig in ihrem Körper begraben. Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. In der Nacht des Grauens, die nun folgt, zeigt der Seelenbrecher, dass es kein Entkommen gibt …
Quelle: Droemer Knaur


Zuerst einmal muss hier gesagt sein, dass ich die Ausgabe zum Welttag des Buches bekommen habe und somit erst einmal ein sehr kleines Cover geboten bekommen habe, was ich auch gar nicht genauer betrachtet habe. An einer bestimmten Stelle des Buches habe ich das Buch dann aber doch noch einmal zugeschlagen, um dem Cover einen genaueren Blick zu widmen. Ich entdeckte aber nicht das, was ich nach dieser Textstelle erwartet hatte. Mehr möchte ich dazu aber auch gar nicht vorweg nehmen. 
Trotzdem finde ich das Cover recht passend zum Titel, wenn es auch für mich nicht unbedingt ein Kaufgrund wäre.

Der Klappentext hingegen hat mich gleich neugierig gemacht, sodass es gar nicht lange gedauert hat, bis ich das Buch zur Hand nahm, nachdem ich es von einer netten Buchschenkerin bekommen hatte.


Wer meinen Blog verfolgt, wird wissen, dass ich nicht allzu häufig Thriller lese. Noch dazu war dieses (ja, ich gebe es zu) mein erster Fitzek.
Mit dem Aufbau hat er mich gleich in seinen Bann ziehen können.
Im Grunde gibt es zwei Handlungsstränge.
Zum einen verfolgen wir einen Professor, der mit seinen Studenten ein Experiment durchführen möchte. Diese lesen, und dies empfand ich als zweiten Handlungsstrang, in diesem Rahmen eine Patientenakte.
Wie diese beiden Stränge hinterher zusammenführen, war für mich zu erwarten, was aber nicht unbedingt dafür sorgte, dass das Buch an Spannung einbüßte. 

Mein Hauptaugenmerk möchte ich hier auf die Akte konzentrieren. 
Schon allein der Aufbau hier hat mich gefesselt, denn die Kapitel sind in eine Art Countdown bis zur Angst unterteilt.
Das hat die Spannung enorm gehoben, denn natürlich wollte man erfahren, was denn nun diese 'Angst' ist.

Obwohl man den vermeintlichen Täter beinahe von Anfang an kennt, kam ich nicht darum herum, trotzdem wild in der Gegend herum zu verdächtigen, was ich als einen sehr großen Pluspunkt ansah, da ich hier erst mit Langeweile rechnete.
Ob es sich nun lohnt, Verdächtigungen zu äußern? Nun, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Allzu viel möchte ich an dieser Stelle zum Inhalt auch gar nicht hinzufügen, denn ich empfand das Buch als sehr spannend und möchte euch davon nichts nehmen.
Bewertung: 4/5


Der Schreibstil war zumeist sehr flüssig und auch angenehm zu lesen. 
Wie von einem Psychothriller, der in einer psychiatrischen Klinik spielt zu erwarten, gab es natürlich auch ein paar Fachbegriffe. Diese werden aber immer gut und für jeden verständlich erklärt, sodass sie keine Barriere darstellen.
Einzig ein paar Sätze sind mir etwas negativ aufgefallen. Sebastian Fitzek benutzt hier eine Art von Metaphern, die für mich etwas zu 'geschwollen' wirkten, sich aber durch das gesamte Buch zogen.
Den Lesefluss konnte das aber höchstens kurz unterbrechen, denn dieser war für mich permanent gegeben, schon allein weil man auf eben diesen Moment der Angst hinarbeitete und ihm meist nur in kleinen Schritten von ca. 10 Minuten entgegen kam.
Man musste einfach weiterlesen, um endlich diesen Punkt zu erreichen. Doch auch danach hielt die Spannung mich in einem rasanten Lesetempo gefangen.
Bewertung: 4/5


Die Charaktere in diesem Psychothriller waren sehr individuell gestaltet, sodass man sie gut auseinander halten konnte.
Die Angst und Unsicherheiten, die die Charaktere während ihrer Isolation von der Außenwelt empfinden, konnte ich sehr gut miterleben, weshalb mich der Thriller wohl auch so fesselte.

Die Charaktere selbst fand ich großteils überzeugend.
Bei Caspar stieß mir seine 'Allwissenheit' ein wenig sauer auf, auch wenn im Laufe des Buches geklärt wird, warum es denn so ist. Ansonsten konnte ich aber gut mit ihm als Protagonisten mitfühlen und habe seine Geschichte mit Spannung verfolgt.

Auf alle Charaktere einzeln einzugehen, würde wohl eindeutig zu viel verraten, aber gesagt sein soll noch, dass zu meinen Lieblingscharakteren Greta und Tom gehörten.
Greta einfach, weil sie so ist, wie sie ist und Tom Schadeck, weil er auf mich noch am authentischsten wirkte.
Er war zwar vielleicht etwas übertrieben dargestellt, aber immerhin ist er der einzige, der nicht blind einem doch recht fragwürdigen 'Anführer' folgt. 
Bewertung: 3,5/4


Zwar mein erster, aber sicherlich nicht letzter Fitzek. 
Etwas überzeichnete Charaktere, die in eine Klinik eingesperrt werden und sich ihren Ängsten stellen müssen, scheinen eine gut Kombination für Spannung zu sein.