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Donnerstag, 3. Dezember 2015

Adventskalender - Türchen 3

Auch heute habe ich für euch eine Autorin eingeladen, die ihre Bücher in Eigeninitiative verlegt. Dabei bewegt sie sich in verschiedenen Genres und ich muss gestehen, dass ich bisher nur eines ihrer Bücher gelesen habe. Die weiteren stehen aber auf jeden Fall auch noch auf meiner "Must-read"-Liste :)
Heute geht es hier um:



Vorweg möchte ich mich schon einmal herzlich bei dir bedanken, liebe Catalina, dass du dich meinen Fragen gestellt hast und dir die Mühe gemacht hast, sie so ausführlich zu beantworten. Ohne dich und deine Autorenkollegen hätte dieser Adventskalender niemals entstehen können.


Stelle dich doch bitte in ein paar Sätzen selbst vor.

Ich bin ein waschechtes Ruhrpottkind aus einer klassischen Bergmannsfamilie und aufgewachsen in einer typischen Bergbausiedlung mit viel Grün drumherum und einer wirklich wunderschönen Stadtbibliothek, in der ich unangemessen viel Zeit verbrachte. Mein Vater kam tragischerweise unter Tage um, als ich noch ein Kind war, und sicher hat dieser Umstand mich noch stärker an die Welt der Bücher gebunden. Gleichzeitig bin ich, eher ungewöhnlich für Autoren, kein Stubenhockercharakter. Ich liebe Rucksackreisen, Outdoortrips und wochenlange Motorradtouren. Das Draußensein und Entdecken bringt unendlich viel Inspiration mit sich.
Ich lese viel, treibe gerne Sport, habe einen Hund, der einem das belegte Brötchen aus der Hand weggucken kann und beschäftige mich intensiv mit Musik. Und ich fürchte, wenn es um meine Harley geht, benehme ich mich schlimmer als so mancher Mann. Egal, ich liebe das Ding trotzdem.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich hab's einfach getan. Schon als Kind habe ich krude Geschichten geschrieben, über die meine Mutter diplomatisch sagte: „Da hast du dir aber Mühe gegeben. Man kann jedes Wort lesen.“
Da ich mich bis heute dem Besitz eines Fernsehers verweigere, war immer genug Zeit, irgend etwas zu schreiben. Irgendwann wurden aus den Versatzstücken ein zusammenhängender Roman. Ans Veröffentlichen dachte ich erst, als das Self-Publishing zum Thema wurde. Daran, das Manuskript einem Verlag zu schicken, habe ich nie gedacht. Ich habe beruflich mit Verlagen zu tun und weiß daher ungefähr, wie es dort abläuft. Auf die Tretmühle hatte ich schlicht keine Lust. 

Was machst du, wenn du gerade nicht schreibst?

Ich bin in der glücklichen Lage, vom Schreiben leben zu können. Vorher habe ich als freie Diplom-Designerin und Illustratorin gearbeitet. Auch heute noch illustriere ich wahnsinnig gerne für meine Bücher, einfach, um noch tiefer in die Welt abtauchen zu können und den Figuren Gesichter zu verleihen.
Wenn ich nicht schreibe, bin ich draußen, wann immer es geht. Entweder sportlich, mit Hund oder dem Motorrad.

Welche Frage wolltest du schon immer einmal gestellt bekommen? Hier darfst du sie auch gleich beantworten.

Kann man gleichzeitig schreiben und dabei geistig gesund bleiben? :-)
Fast unmöglich, aber es macht höllisch viel Spaß, sich phasenweise aus der realen Welt zu verabschieden und Kopfgeburten lebendig werden zu lassen.

Wenn ihr mehr erfahren wollt, dann besucht Catalina doch einfach bei Facebook oder auf ihrer Homepage :)


Wie feierst du Weihnachten?

Ganz gemütlich mit meinem Freund und dem immer hungrigen Hund in einem Ferienhaus mit Kamin in verschneiter Landschaft abseits von Familienstress und Verwandtenbesuche. Wir kochen zusammen ein opulentes veganes Mahl, gucken Filme und erkunden auf Spaziergängen die Gegend.
Der Vorweihnachtshektik mit Geschenkejagd und dem Druck, dass alles perfekt und alle fröhlich sein müssen, entziehen wir uns seit Jahren erfolgreich und genießen einfach nur die Ruhe.

Welche drei Dinge dürfen bei einem perfekten Weihnachtsfest nicht fehlen?

Die drei K: Kerzen, Kekse, Klühwein :-)

Gibt es eine besondere Weihnachtserinnerung, die du mit uns teilen magst?

Früher gab es bei uns für jedes Kind ein großes Weihnachtsgeschenk, mit dem ein Wunsch erfüllt wurde und ein paar kleinere Dinge von der praktsichen Sorte: Socken und der berühmte kratzige Pullover.
Meine Schwester hat in einem Jahr dieses große Weihnachtsgeschenk nicht bekommen, wollte aber nicht danach fragen, weil sie dachte, sie wäre unartig gewesen (jaaa, wir waren noch sehr jung und glaubten an das große rote Buch). Die Enttäuschung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
Im Januar fand meine Mutter dann eine große Schachtel mit einem Puppenhaus auf den Kleiderschrank. Sie hat das Geschenk tatsächlich vollkommen vergessen vor lauter Weihnachtshektik.



Wo schreibst du am liebsten?

In meiner eigens angemieteten, gemütlichen Schreib- und Zeichenklause. Bücherwand und Leseecke inclusive.


Was darf bei dir während des Schreibens auf keinen Fall fehlen?


Ich würde ja sagen, Kaffee, um in die Gänge zu kommen, aber ich denke, ich kann auch mit Leitungswasser und dem Laptop auf dem Schoß auf dem Betonboden sitzend schreiben. Rituale brauche ich nicht.


Liegt dir eines deiner Bücher/eine deiner Reihen besonders am Herzen?


Bei meinem letzten Roman „Lucky Bastard“ habe ich am Veröffentlichungstag Zelt und Zahnbürste aufs Motorrad geworfen und bin geflüchtet. Ich hatte viel Herzblut und Arbeit in den Roman gesteckt und litt anschließend an Selbstzweifeln, ob man so etwas überhaupt lesen wollte.

Aber am Herzen liegen sie mir alle. Die Charaktere, ihre Geschichten, die Orte, an denen sie spielen. Und sie verstummen nie …

Beschreibe deine Bücher in drei Worten. Was macht sie besonders?


Gefühlvoll - Düster - Spannend





Dein Lieblingszitat aus einem deiner Bücher:


Aktuell ist es dies:


Hier noch ein (kleiner) Einblick in die Meinungen von Lesern (durch Klick aufs Bild kommt ihr zu den Rezensionen):




Ihr wollt mehr davon? Dann schaut doch mal auf Catalinas Amazonseite vorbei und klickt euch durch die fast durchgehend positiven Rückmeldungen.



Was liest du selbst gern?

Alles, wirklich alles, vom Sachbuch über Thriller bis zu Jugendbüchern. Bei Schmonzetten, Millionärs-Erotik und lustigen Hausfrauenromanen ziehe ich allerdings die Grenze.

Hast du ein bestimmtes Buch, das du mir und meinen Lesern ans Herz legen möchtest? Warum gerade dieses?


„Das Herz im Glas“ von Katharina V Haderer hat es endlich wieder geschafft, mich für Fantasy zu begeistern. Auch Indie-Autoren können großartige Sätze schmieden und eine klischeefreie Welt voller Überraschungen bauen. Wem Orks und Elfen, die Rettung der ganzen Welt (mindestens) und Namen mit viel zu vielen Apostrophen zum Hals raushängen, dem sei dieses Buch dringend empfohlen.

Das reicht euch noch nicht? Dann lest doch mal in Catalinas Rezension des Buches rein :)

Hast du einen Buchtipp zur Weihnachtszeit?


Ja, aber er ist sehr düster und Schnee gibt es darin auch nicht. Aber für mich war es letzte Weihnacht der perfekte Schmöker: „Die Amerikanische Nacht“ von Marisha Pessl, eine herrlich dunkle, bildhafte und fesselnde Schnitzeljagd von einem Thriller, die unglaublich viel Kopfkino erzeugt und die Ecken im Zimmer noch dunkler erscheinen lässt.

Dein Lieblingszitat aus einem „fremden“ Buch:





Meine Rezeptsammlung beschränkt sich auf die vegane Küche, meine Basteleien taugen nicht für die Öffentlichkeit und von Gedichten nehme ich lieber Abstand (Kindheitstrauma).

Ich stifte ein signiertes Taschenbuch vom „Lucky Bastard“ und lege ein paar Goodies dazu.

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, verrate mir/uns doch einfach, warum gerade du das Buch gewinnen solltest und ob du schon etwas von Catalina Cudd gelesen hast :)
(Beachte auch die Teilnahmebedingungen am Ende des Posts.)

Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare und lasse noch schnell den Hinweis zu dem Weihnachtsgewinnspiel da.


Teilnahmebedingungen "Lucky Bastard":

  • Ihr könnt bis zum 24.12.15 um 16:00 teilnehmen, danach werde ich auslosen und gegen 18 Uhr den Gewinner/die Gewinnerin bekannt geben.
  • Um teilzunehmen solltet ihr über 18 Jahre alt sein bzw. das Einverständnis eurer Eltern haben (im Zweifelsfall ist dies schriftlich vorzulegen).
  • Versendet wird nur innerhalb Deutschlands.
  • Der Gewinn wird direkt von der Autorin an euch geschickt. Ihr erklärt euch also damit einverstanden, dass ich im Gewinnfall eure Adresse an sie weiterleite. Für das Einreichen eurer Adresse seit ihr selbst verantwortlich.
  • Für den Postweg wird keine Haftung übernommen.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und der Gewinn kann nicht bar ausgezahlt werden.

Donnerstag, 1. Januar 2015

[Rezension] "Ode an die Nacht" von Catalina Cudd


Die unkonventionelle Gitarristin und Straßenmusikerin Toni will nur eins: Musik machen. Doch ihre kriminelle Familie hat andere Pläne mit der hübschen Fassadenkletterin und ist nicht bereit, sie gehen zu lassen. Hinzu kommen die Sorgen um ihre lebensunfähige Mutter und die schlechten Erfahrungen mit noch schlechteren Kerlen. Mehr Probleme braucht nun wirklich niemand … 
Doch ausgerechnet in Tonis Heimatstadt lässt sich die berühmte Art-Rock-Band Rogue nieder, um ihr neues Album aufzunehmen. Auf die verstörende Begegnung mit Priest, dem faszinierenden und unglaublich arroganten Sänger, um den sich die wildesten Gerüchte ranken, hätte sie gerne verzichtet. 
Zu allem Überfluss ist Toni gezwungen, einen letzten, wirklich allerletzten »Job« zu erledigen: Sie soll in diese Villa einsteigen, um einen wertvollen Gobelin stehlen - und schneller, als ihr lieb ist, findet sie heraus, wer das Anwesen bewohnt … 

Für Leon Priest, dem temperamentvollen Bandleader mit der bewegten Vergangenheit, endet die Welttournee nicht gerade verheißungsvoll: Seine Ex-Verlobte und seine Upper-Class-Familie machen ihm das Leben schwer, Gitarrist Jamie sorgt mit seinen Eskapaden für negative Schlagzeilen, das alte Gemäuer, das Priest erstanden hat, ist eine bessere Ruine - und dann läuft ihm auch noch dieses verdammt hübsche, verdammt freche Mädchen über den Weg, das nicht nur eine talentierte Musikerin, sondern tief in üble Machenschaften verstrickt ist, die Jamie in lebensgefährliche Schwierigkeiten bringen … 

ODE AN DIE NACHT: ein rockiger, manchmal dramatischer Liebesroman mit Spannung, Humor und einer wohldosierten, dennoch expliziten Portion Erotik. 


Vielen Dank an Catalina Cudd für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.



Das Cover gefällt mir ganz gut und ich wäre sicher auch im Buchladen dadurch auf das Buch zugegangen oder hätte es im Internet angeklickt. Denn ich mag Bücher, in denen auch Musik eine Rolle spielt und dies wird hier durch das Covermotiv sehr deutlich.
Der Klappentext hat mich auch gleich neugierig gemacht, weil es nach interessanten Charakteren klingt und als würden im Laufe der Geschichte Welten aufeinander prallen.


Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Buch startet mit einem Zeitungsartikel, in dem Priest interviewt wurde. Dabei werden gleich einige Gerüchte eingestreut, die weder so richtig bestätigt, noch widerlegt werden. Als Leser wird man natürlich gleich neugierig, was denn nun dran ist.
An dieser Stelle mache ich schon einmal kurz einen Sprung ans Ende, denn das das Buch ebenso mit einem Zeitungsartikel endet, fand ich sehr gelungen.
Die Geschichte selbst kann man eigentlich fast in mehrere Genres unterteilen. Während es am Anfang noch eindeutig sehr actionlastig zu geht, wird im späteren Verlauf die Aufmerksamkeit dann eher auf die Liebesgeschichte gelenkt, bei der es dann auch schon mal mit einer gehörigen Portion Erotik zugehen kann. 
Im Groben kann man sagen, dass sich das erste Drittel sehr auf die getrennten Geschichten um Priest und Toni konzentriert, durchzogen nur von gelegentlichen Aufeinandertreffen. Hier muss ich sagen, dass es mir leider manchmal etwas auf die Nerven ging, dass man immer wieder dachte, jetzt käme die gemeinsame Geschichte mal in Schwung und dann rennt Toni doch wieder davon und man ist wieder kein Stück weiter in der gemeinsamen Geschichte. 
Die Betonung liegt hier auf gemeinsam, denn die Begebenheiten um die Beiden als Einzelperson entwickeln sich durchaus weiter und haben mir auch gut gefallen. 
Das Buch schließt dann nochmal mit einem dramatischen Ende ab, nachdem es auch auf dem Weg dorthin an gelegentlichem Drama nie gefehlt hat. Allerdings wurde es dabei auch nie zu melancholisch, sondern blieb eine gelungene Geschichte mit einem gesunden Genre-Mix.
Was mir nicht immer so ganz gefallen hat, war, dass man Dinge zum Teil zweimal gelesen hat. Einmal aus Sicht von Toni gesehen und einmal aus der von Leon. Stellenweise gab es für mich hierbei dann einfach zu viele Wiederholungen und zu wenig neue Erkenntnisse. Da dies aber dann meist in einer Art Zeitraffer passierte, kam man über diese Stellen auch schnell wieder hinaus.
Bewertung: 4/5


Die Charaktere, die Catalina Cudd in ihrem Roman geschaffen hat, haben mir zum größten Teil sehr gut gefallen. Zumindest die Protagonisten trotzten nämlich jeglichen Klischees. 
Leon Priest hat zwar nach außen hin ein sehr typisches Rockstar-Image, sobald man aber ein wenig über ihn liest, merkt man, dass er ganz anders ist. 
Auch Antonia ist nicht die typische Protagonistin. Sie ist nicht das gewohnte schüchterne Mädchen, sondern eine junge Frau, die weiß, was sie will und versucht, trotz großer Hürden ihren Weg zu gehen. Da sie aber innerlich dann doch sehr verletzlich und zerbrechlich ist, lässt sie sich schnell (auch gerne von sich selbst) einreden, dass sie kein Glück verdient hätte und untertauchen und ihren Traum vergessen muss. Ich habe ihr die eigentlich starke Frau, mit der einschüchternden Vergangenheit jederzeit abgenommen. 
Jamie und Quinn, zwei der weiteren Bandmitglieder von Roque habe ich übrigens beide, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen, gleich in mein Herz geschlossen.
Lediglich Corinne fand ich dann doch etwa zu klischeehaft. Allerdings war sie trotzdem auch der Charakter, der bei mir wohl die meisten Gefühle angeregt hat. Nicht nur einmal hätte ich nämlich am liebsten ins Buch gegriffen und sie geschüttelt, wenn nicht einfach gleich erwürgt.
Bewertung: 4,5/5


Müsste ich Catalina Cudds Schreibstil in drei Worten beschreiben, wären das wohl: detailliert, bildhaft, nachvollziehbar.
Leider war mir eben dieses detailliert und bildhaft dann doch manchmal etwas "too much". An sich mochte ich den Schreibstil sehr gerne und er trug auch oft zu einem optimalen Lesefluss bei. Wenn aber, wie auch schon bei der Kategorie Inhalt angesprochen, eine Szene noch einmal aus einer anderen Perspektive beleuchtet wird, dann muss ich nicht unbedingt noch einmal in sehr ähnlichen bzw. gleichen Worten, zum Beispiel die Landschaft beschrieben bekommen. Und auch bei der dritten Erotikszene, die nach dem gleichen Schema abläuft, verzichte ich dann gern auf das ein oder andere Detail.
Alles in allem, hat mir der Schreibstil aber sehr zugesagt und wenn es nicht gerade um Dinge ging, die ich sowieso schon gelesen hatte, dann war ich auch sehr froh über diesen sehr genauen und dadurch bildhaften Schreibstil.
Bewertung: 4/5


"Ode an die Nacht" war für mich nicht nur Liebes- sondern in großen Teilen eher Actionroman, mit interessanten Charakteren, bei denen auf Klischees gepfiffen wird.