Dienstag, 11. April 2017

[Leseeindruck] Deadwater - Das Logbuch

Ein Buch, aufgebaut wie ein Logbuch inkl. Randnotizen und Illustrationen? Klar, dass ich da zuschlagen musste. Immerhin bin ich ein Riesenfan von besonderer Aufmachung. Und wenn dann noch der Inhalt stimmt...


Titel: Deadwater - Das Logbuch
Reihe: noch nicht entschieden
Autor: Tobias Rafael Junge
Illustrator: Nils Andersen
Erstveröffentlichung: Februar 2017 
Verlag: Dressler
Format: Broschur
Umfang: 224 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-7915-0049-2
Logbuch-Eintrag: Schulschiff verschollen Mysteriöser Erpresser! Ein Schulschiff voller Jugendlicher mitten auf dem Indischen Ozean. Nacht für Nacht verschwinden die Erwachsenen und ein grausamer Erpresser zwingt die Schüler zu terroristischen Aufgaben. Und tatsächlich: bald taucht die erste Leiche auf, eine der Lehrerinnen. Was hat das mysteriöse Marburg-Virus im verseuchten Wasser damit zu tun? Und welche Rolle spielt der Lehrer und Impfstoff-Erfinder Detering?

Cool illustriertes Reiseabenteuer, aufgemacht wie ein Logbuch und mit vielen Zusatzmaterialien: GPS-Daten, Routen, Karten!
Da ich in letzter Zeit recht viel Glück hatte, was Buchgewinne angeht, durfte ich auch dieses Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lovely Books lesen, wofür ich sehr dankbar bin. Nicht nur, weil mir die Teilnahme als solche immer wieder Spaß macht und man das Buch viel genauer und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, sondern auch, weil der Autor selbst teilgenommen hat und Rede und Antwort stand.
Das ihn einige (meiner) Anmerkungen teilweise beinahe in den Wahnsinn getrieben haben könnten, kann ich mir dabei sehr gut vorstellen, denn es wurde schon sehr viel gefragt und analysiert. Und auch wenn es zur Rezension an sich nichts beiträgt, möchte ich doch einmal erwähnen, dass er dabei mit Kritik (solange sie konstruktiv war) sehr professionell umging und niemandem seine Meinung abstreiten wollte. Dennoch hat er natürlich erklärt und erklärt und erklärt. Vielen Dank an dieser Stelle dafür, denn man merkte, wie viel auch noch hinter der Geschichte steckt, was es (aus welchen Gründen auch immer) nicht ins Buch geschafft hat und wie viel Herzblut der Autor in seine Geschichte gesteckt hat.

Nun aber zum eigentlichen Grund dieses Posts: Mein Eindruck vom Buch!
Als ich es das erste Mal in der Hand hatte, musste ich es natürlich gleich aufschlagen und ich kann nur sagen, dass es von der ersten bis zur letzten Seite sehr liebevoll und passend gestaltet ist und dabei in jedem Detail dem Logbuch-Modell treu bleibt. Rein optisch hat dieses Buch tatsächlich die vollen 5 Sterne mehr als verdient.
Die Geschichte konnte mich dann auch recht schnell in ihren Bann ziehen un dich fieberte mit der Crew auf dem Schulschiff mit. Da ich der Meinung bin, dass Klappentext und Verlagsseite schon genug (zum Teil sogar zu viel) verraten, möchte ich da gar nicht allzu viel drauf eingehen. 
Was ich besonders hervorheben möchte ist, dass der Autor es schaffte, mir innerhalb von wenigen Seiten bzw. Kapiteln beinahe alle 14 Jugendlichen, die auf dem Schiff anwesend sind nahezu bringen. Jedem von ihm verpasste er ein besonderes Merkmal bzw. eine Eigenschaft, welche einfach Wiedererkennungswert hat. Das muss man erst einmal schaffen und dabei dann auch noch überzeugend zu sein ... eine starke Leistung in meinen Augen (insbesondere weil ich bei manchen Büchern schon bei rund 5 Charakteren Probleme habe, sie auseinander zu halten).
Der Autor lässt die Crew ihr Abenteuer erleben und macht dabei auch deutlich auf Missstände in der Welt aufmerksam und regt zum Nachdenken an. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass er mit erhobenem Zeigefinger geschrieben hätte. In dieser Hinsicht bietet das Buch sicherlich wichtigen Stoff für die Zielgruppe (und auch ich konnte hier und da noch etwas lernen).
Bis hierhin klingt alles nach der vollen Sternebewertung? Allerdings. Und an sich würde ich diese auch sehr gerne vergeben, weil das Buch schon allein vom Konzept her etwas ganz besonderes ist. Dennoch muss ich leider ein Sternchen abziehen.
Das größte Plus an dem Buch ist für mich auch gleichzeitig ein großes Manko. Durch das strenge Logbuch-Konzept kommt es nämlich zu einer Konstruktion, welche ich nicht in allen Punkten nachvollziehbar finde (auch hier möchte ich wiederum gar nicht weiter auf den genauen Inhalt dessen eingehen). Ich habe fragen können, habe Antworten bekommen und das machte es mir leichter diese "Probleme" zu verstehen oder zumindest zu akzeptieren. Allerdings liest ja nicht jeder das Buch und hat gleichzeitig Kontakt zum Autor. Da das Buch für sich allein stehend für mich einige Aspekte zu unklar und "unlogisch" gelassen hätte, muss ich leider (und dieses Mal tut es mir wirklich leid) einen Stern abziehen.
Ein spannendes Leseabenteuer mit ganz besonderer Aufmachung, welche für mich aber leider gleichzeitig ein wenig zum Verhängnis wurde. Trotzdem würde ich dieses Buch jederzeit - gerade an die jüngere Generation (vielleicht nicht unbedingt ab 12, aber sicher ab 14 Jahren) - weiter empfehlen.
Verlag:
Buch --- Autor --- Illustrator

Zusatzmaterial:
Rabenmaul

Gedanken zum Buch:
Leserunde --- Chronik

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