Montag, 14. Oktober 2013

[Rezension] 'Die Insel der besonderen Kinder' von Ransom Riggs



Der Inhalt

Jakobs Großvater erzählt ihm seit seiner Kindheit unglaubliche Geschichten von Kindern mit besonderen Begabungen und Monstern, die diese verfolgen. Mit zunehmenden Alter wird Jakob immer skeptischer, was diese Geschichten angeht, bis er seinem Großvater schließlich kein Wort mehr glaubt.
Bis zu dem Tag, als sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt. Seine letzten Worte bewegen Jakob dazu, sich auf eine Reise in die Vergangenheit seines Großvaters zu begeben.

Der Geschichtsverlauf

Gleich zu Beginn des Buches erfährt man mehr über die Beziehung zwischen Jakob und seinem Großvater, was mir das Gefühl vermittelt hat, direkt in die Geschichte zu starten. Es gibt kein großartiges, langweiliges Vorgeplänkel.
Leider erleidet dieser erste Eindruck einen leichten Dämpfer, nachdem der Großvater gestorben ist. Zwischen diesem Geschehen und Jakobs eigentlichem Start zu der Reise, passiert meiner Meinung nach einfach zu wenig. Es wirkt etwas langatmig. 
Sobald seine Reise aber losgeht, lässt es sich wieder sehr gut lesen und ich konnte wieder richtig in die Geschichte einsteigen.
Auch konnte ich beim Lesen mitfiebern und habe mich gerade gegen Ende dabei erwischt, dass ich selbst angefangen habe Argumente für Jakobs Entscheidung zu sammeln. Bis zum Schluss habe ich nicht wirklich gewusst, worauf es hinauslief und es blieb spannend.
Das Ende ist dann ja doch recht offen und lässt auf die Fortsetzung warten.

Der Schreibstil

Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen. besonders die Beschreibungen der Umgebung haben mir sehr zugesagt. man konnte sich alles sehr gut vorstellen, ohne dass es zu sehr ins Detail ging und dadurch zu langgezogen wirkte.
Die Beschreibungen der Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen, wobei mich die immer wieder dazwischen gesetzten Fotos doch eher gestört haben. 
Zum einen störten sie bei mir den Lesefluss. 
Zum anderen mag ich es, die eigene Phantasie spielen zu lassen und sich die beschriebenen Dinge selbst auszumalen. Durch die Fotos wird einem dies ein wenig genommen. Es wird einem ein genaues Bild 'aufgezwungen'. 

Die Charaktere

Die Charaktere waren, wie schon oben geschrieben, gut dargestellt, man konnte sich von allen ein Bild machen. 
Jakob als Protagonist war mir recht sympathisch. Er sieht zwar Probleme in seinem Leben (wenig bis gar keine Freunde, durch das Familienunternehmen vorausgeplantes Leben...), erwähnt diese auch, klagt aber nicht unablässig darüber und suhlt sich in Selbstmitleid.
Emma hingegen wirkt mir ein bisschen zu sehr auf ihr eigenes Glück bezogen. Es wirkt an einigen Stellen so, als würde ihr egal sein, wie es Jakob geht, Hauptsache, sie bekommt, was sie will. 
Die Beziehung zwischen den beiden fand ich von Anfang bis zum Ende extrem seltsam und konnte mich einfach nicht damit abfinden. Das liegt weniger an ihrem eigentlichen Alter, als vielmehr an ihrer Vergangenheit mit Abe. Ich wurde auch den Eindruck nie los, dass Jakob nur als Ersatz/Lückenbüßer herhalten soll.

Mein Eindruck

Neben der eigentlichen Geschichte, zeigt das Buch einen besonderen Abschied von einem geliebten Menschen, der eine ganz besondere Geschichte hat. Je mehr Jacob herausfindet, desto mehr steigt sein Großvater auch wieder in seinem Ansehen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt wirkte die ganze Geschichte auf mich anfangs ein bisschen, wie eine Flucht aus der Realität. Doch irgendwann habe ich zwischen den Zeilen auch etwas heraus gelesen, dass in die Richtung einer Botschaft ging:
Auch für die 'Außenseiter' in dieser Welt gibt es einen Ort an den sie gehören. Wenn du mit deinem Leben unzufrieden bist, dann suche solange weiter, bis du den Ort/die Menschen findest, der/die dich glücklich machen und so akzeptieren wie du bist.
Das finde ich gerade in einem Jugendbuch eine sehr schöne Botschaft, die vielleicht auch der ein oder andere Leser außer mir so empfindet.

Fazit

Insgesamt ein Buch, dass ich gerne gelesen habe, auch wenn ich am Anfang etwas völlig anderes erwartet habe aufgrund des Covers. 
Auch wenn ich etwas 'schaurigeres' erwartet hatte, bereue ich nicht, das Buch gelesen zu haben und würde mich über einen zweiten Teil freuen. 

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