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Mittwoch, 9. März 2016

[Kurzrezension] Weil du mein bist von Sean Olin

Auch als eBook erhältlich

Lilah und ihr Freund Carter sind das perfekte Traumpaar. Aber unbemerkt von allen anderen, beginnt es zu kriseln. Lilahs vereinnahmendes Wesen und ihre Stimmungsschwankungen machen Carter zunehmend zu schaffen. Dann taucht plötzlich Jules auf. Wunderschön, lustig, clever, talentiert. Und Carter verfällt ihr hemmungslos. Doch eine Nacht voller Leidenschaft verändert alles und hat Konsequenzen, mit denen niemand rechnen konnte. (Quelle: Random House)




"Leidenschaftlich, abgründig und atemberaubend spannend" - das verspricht der Klappentext bzw. der Kommentar unter diesem.
Leidenschaftlich - Nein. Für mich wirkte das Buch auf keinen Fall so. Eher war es für mein Empfinden sehr kühl und düster geschrieben. Wirklichen Zugang zu den Charakteren fand ich keinen und Sympathien konnte ich auch nicht wirklich entwickeln. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und verwirrte mich hier und da mit Perspektivwechseln von einem Satz auf den nächsten, welche für mich so nicht immer ersichtlich waren.
Abgründig - nun ja. Man kann es sicherlich so sehen. Aber so wirklich abnehmen konnte ich dieses "Drama" bzw. den Umgang damit nicht. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber einiges wirkte doch etwas überzogen bzw. ignorant. Je nachdem aus welchem Blickwinkel man das ganze betrachtet. Vielleicht kam dieses "abgründige" auch einfach nicht zur Geltung, weil ich mich von den Charakteren durchweg distanziert fühlte und ihnen nicht wirklich näher kommen konnte.
Atemberaubend spannend - spannend teilweise, atemberaubend nicht wirklich. die Geschichte ist in zwei Teilen aufgebaut, von welchen der erste ca. 3/4 des Buchs einnimmt. Dieser erste Teil konnte mich so gar nicht packen, wirkte eher wie eine langatmige Vorerzählung zur eigentlichen Handlung. Sicherlich wurde es hier und da mal ganz interessant, aber mit Spannung hatte das nicht viel zu tun. der zweite Teil hat das Ruder dann doch noch herum gerissen und konnte mich damit überraschen, dass es die ein oder andere wirklich spannende Szene gab. Vielleicht blieb die Spannung aber auch aufgrund der Erzählweise bzw. den oben schon erwähnten verschiedenen Perspektiven auf der Strecke. Ein Thriller-Gefühl kam bei mir jedenfalls nicht auf.
Ich befürchte der oben zitierte Satz unter dem Klappentext hat mich auf eine falsche Fährte geführt, durch welche ich mit völlig falschen Erwartungen an die Geschichte ranging. Schade. Unter anderen Umständen hätte das Buch sicher viel besser Gefallen können. 



Montag, 22. Februar 2016

[Kurzrezension] Seelensammler von Victoria Scott

Auch als eBook erhältlich

Dante Walker ist brillant in seinem Job als Seelensammler. Bis er vor einer echten Herausforderung steht – nämlich vor Charlie Cooper, einem total abgedrehten Mädel, dessen Seele er seinem Boss binnen zehn Tagen in die Hölle liefern soll. Eigentlich ein Klacks für jemanden mit Dantes Qualitäten. Doch die werden auf eine harte Probe gestellt, als Nerd Charlie Dantes Gefühlswelt teuflisch durcheinander bringt … (Quelle: Random House)



Nachdem mich Feuer & Flut letztes Jahr so überzeugen konnte, ist auch Dante Walker gleich auf die Wunschliste gewandert und durfte nun dank dem cbt-Verlag als Rezensionsexemplar bei mir einziehen (an dieser Stelle vielen Dank dafür).
Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch und gerade auch an den Charakter Dankte Walker. Denn wann liest man denn schon mal ein Buch quasi aus der Sicht des Antagonisten? Eine grandiose Idee, wie ich finde. Auch die Geschichte an sich, die Art, wie die Autorin den Kampf zwischen Himmel und Hölle auslegt, war für mich etwas neues und hat mich absolut angesprochen.
Dante als Erzähler der Geschichte ... das war Vor- und Nachteil zugleich. Er hat einen sehr jugendlichen, umgangssprachlichen Erzählstil angeschrieben bekommen. Da ich viele Jugend- bzw Young-Adult-Romane lese, bin ich das natürlich gewohnt. Das Buch lässt sich dadurch auch fließend und sehr leicht lesen. Allerdings war es hier schon fast zu viel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals in einem Buch so oft "Alter" gelesen habe.
Dante ist ein sehr unterhaltsamer Prota- bzw. Antagonist. Allerdings wirkte er mir oft zu aufgesetzt. Seine Arroganz konnte ich ihm nicht abnehmen und wirklich authentisch wirkte er auf mich nur, wenn er mal seine "weiche" Seite hervorblitzen ließ. Das brachte für mich leider das ganze Konzept seines Charakters und seines Jobs durcheinander.
Ähnliches muss ich leider auch über die Geschichte an sich sagen. Mir fehlte zum Teil Hand und Fuß und vieles wirkte sehr konstruiert und zu gewollt. Zwei Beispiele dafür: 
1. Charlie akzeptiert ohne jegliche Nachfrage den Fremden, der in ihr Haus marschiert, als den Neuen in der Stadt und nimmt sich seiner an, ohne jegliche Vorsicht und/oder Zweifel.
2. Situation: Eine Party. Voraussetzung der Gastgeberin: Schuhe ausziehen, um den Teppich nicht zu beschmutzen. Im nächsten Moment lässt sie aber ihre Gäste barfuß über matschige Wege laufen und anschließend wieder im Haus umherlaufen, um ihre Schuhe zu holen. Der einzige Grund dafür scheint die Folge der gestohlenen Schuhe zu sein ... welches für die Geschichte dann aber auch wiederum keine wirklich große Rolle spielt.
Insgesamt fehlten mir einfach viele Hintergründe (gerade auch am Ende) und der Fantasy-Anteil war mir lange Zeit zu nebensächlich. Oberflächlichkeit war leider auch Programm.
Dennoch war Dante Walker alles in allem ein Roman, welcher mich sehr gut unterhalten und amüsieren konnte. Wenn man nicht mit solch hohen Erwartungen wie ich das Buch zur Hand nimmt, kann es auch sicherlich sehr überzeugend sein. Wer eine kurzweilige Geschichte sucht, ist hier auf jeden Fall richtig.

3/5

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den cbt Verlag.

Mittwoch, 16. September 2015

Lúm - Zwei wie Licht und Dunkel von Eva Siegmund

Auch als eBook erhältlich

In der Trümmerstadt Adeva entscheidet sich für alle 15-Jährigen in der Nacht der Mantai, welche Gabe sie haben. Ein Mal, das auf dem Handgelenk erscheint, zeigt an, ob man telepathisch kommunizieren, unsichtbar werden oder in die Zukunft sehen kann. Doch bei Meleike, deren Großmutter eine große Seherin war, zeigt sich nach der Mantai – nichts. Erst ein schreckliches Unglück bringt ihre Gabe hervor, die anders und größer ist als alles bisher. Als Meleikes Visionen ihr von einem Inferno in ihrem geliebten Adeva künden, weiß sie: Nur sie kann die Stadt retten. Und dass da jenseits der Wälder, in der technisch-kalten Welt von Lúm, jemand ist, dessen Schicksal mit ihrem untrennbar verknüpft ist …
(Quelle: Random House)



Der erste Eindruck den das Cover auf mich machte, war sehr positiv. Es wirkte auf mich nicht nur geheimnisvoll, sondern ließ mich auch direkt an eine Dystopie denken. Das allein spricht also schon mal absolut für das Cover. Besonders gefällt mir auch, wie die einzelnen Elemente ineinander übergehen.
Der Klappentext bestätigte mir das vermutete Genre und tat sein übriges: Für mich war klar, dass ich dieses Buch lesen musste.


Soviel vorweg: Leider konnte der Inhalt des Buches nicht lange mit meinen Erwartungen mithalten.
Die Geschichte enthält tatsächlich einige typische Merkmale einer Dystopie, auf etwas wirklich neues wartete ich dabei aber leider vergeblich. Es gab zwar diese "neuen" bzw. "anderen" Dinge, aber auf diese wurde leider nicht allzu genau eingegangen und sie spielten keine so große Rolle, wie ich es mir gewünscht bzw. erwartet hätte.
Das hatte auf mich die Wirkung, dass ich den Inhalt zwar als interessant empfand, er mich aber nicht wirklich fesseln konnte. Dazu führte auch, dass ich oft das Gefühl hatte, zu viel zu wissen, was die Spannung deutlich verminderte.
Das Ende empfand ich dann als etwas zu hürdenlos und es war viel mehr ein "runterrattern" von Informationen, als dass es mich wirklich überzeugen und mitreißen konnte. Auch entschied sich das Ende für meinen Geschmack viel zu wenig von der Ausgangssituation, als dass ich das Gefühl hatte, die 500 Seiten hätten sich gelohnt. 
Für mich ein klarer Fall von: Kann man lesen, muss man aber nicht.


Es gab in dieser Geschichte eine Menge Charaktere, die man kennenlernen durfte. Auf der einen Seite war das gut so, denn jeder davon trägt seinen Teil zur Geschichte bei. Auf der anderen Seite hätte ich aber vielleicht lieber ein paar Charaktere genauer kennen gelernt, als das jeder mehr oder weniger nur grob angeschnitten wurde. Amina zum Beispiel schien mir zwar eine recht wichtige Rolle zu spielen, kam mir dafür aber viel zu kurz.
Insgesamt akzeptieren die Charaktere neue Informationen und Situationen sehr schnell, wodurch es schwer fällt, mit ihnen mitzufühlen, da es oft viel zu viele Informationen auf einen Schlag gibt und man noch mit der Verarbeitung der einen beschäftigt ist, während man die nächsten geliefert bekommt.
Dadurch dass mir die meisten Charaktere recht fern blieben, konnte ich oft auch Verhaltensweisen nicht wirklich nachvollziehen. Ich konnte nicht erkennen, warum einige Charaktere so waren, wie sie waren, ihre Beweggründe nicht verstehen.
Meleike als Protagonistin war in Ordnung, ihre Gabe interessant. Aber was mich an ihr richtig nervte, war ihr mehrfaches Betonen, erwachsen zu sein. Denn dann sollte sie sich auch so verhalten und nicht wie ein trotziges Kind.


Der Schreibstil an sich ist flüssig und ich konnte mir beschriebene Situationen und Orte gut vorstellen. 
Probleme hatte ich dennoch. Und zwar mit dem häufigen Wechseln der Perspektiven. Oft mag ich gerade das. Aber hier war es für mich immer wieder eine Art Rauswurf aus der Geschichte. Häufig musste ich mich neu orientieren und herausfinden, wo ich mich nun befand. Und vor allem, wie bereits oben erwähnt, nahm es einiges an Spannung heraus. da man als Leser deutlich mehr wusste als die Protagonistin.


Leider hatte diese Dystopie viel weniger zu bieten, als ich aufgrund des geheimnisvollen Covers erwartet hätte. Man kann die Geschichte gut lesen, aber allzu viel verpasst man in meinen Augen auch nicht, wenn man es sein lässt. Nette Unterhaltung, die mich aber nicht richtig überzeugen konnte und aus der man nach meinem Gefühl mehr hätte machen können.

3/5


Mittwoch, 9. September 2015

Du oder das ganze Leben von Simone Elkeles

Auch als Taschenbuch erhältlich

Eine absolut heiße Romeo-und-Julia-Geschichte!
Jeden anderen hätte Brittany Ellis, wohlbehütete Beauty Queen und unangefochtene Nr. 1 an der Schule, lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: eine explosivere Mischung als ihn und die reiche »Miss Perfecta« kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Womit keiner gerechnet hat: Dass aus dem gefährlichen Spiel alsbald gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gang, der Alex angehört, nicht zulassen …
(Quelle: Random House)

Die Reihe:
(durch Klick auf den Titel gelangt ihr zur Verlagsseite)
1. Du oder das ganze Leben



Simone Elkeles erzählt die Geschichte um Alex und Brittany abwechselnd aus beider Perspektiven in der ersten Person. Wie immer ist ihr Schreibstil leicht und mit Humor gespickt.
Gleich zu Beginn des Buchs lernt der Leser Brittany und anschließend auch Alex kennen. Und zwar in ihrem privaten Raum, welcher bald auch ihrem öffentlichen Image gegenüber gestellt wird. 
Das war einerseits eine gute Idee, weil sie so gleich sympathischer wirkten und gerade Brittany bei mir direkt einen Stein im Brett hatte. Auf der anderen Seite nahm es der Geschichte aber auch gleich ein wenig an Spannung weg. Besser hätte es mir da wohl doch gefallen, die wahren Charaktere der Protagonisten nach und nach offen zu legen.
Die Art, wie Brittany sich um ihre Schwester kümmert und bemüht zeigt schnell, dass sie im Grunde ein sehr liebevoller Mensch ist. Dies steht in ziemlichen Kontrast zu ihrer Beziehung mit Colin. Denn diese wirkt eher hölzern als vor Liebe sprühend. 
Alex hat mir sehr gut gefallen. Klar, wie nicht anders zu erwarten ist er öffentlich der Bad Boy, der alles für seine Gang tun würde. Im Prinzip ist aber auch er ein Mensch, der seine Familie liebt und hohe Ziele hat. 
Insgesamt handelt die ganze Geschichte vor allem von einem gelungenen Reifeprozess, an dem mir besonders gefallen hat, dass der Wunsch und die Entscheidungen, die zu Veränderungen führen von den Protagonisten selbst kommen und weniger von "außen". Das machte alles noch etwas glaubwürdiger.

Montag, 3. August 2015

Feuer & Flut von Victoria Scott

Auch als eBook erhältlich

Ein atemberaubendes Wettrennen um Leben und Tod
Die 17-jährige Tella zögert keine Sekunde, als sie eine Einladung zum mysteriösen Brimstone Bleed erhält, einem tödlichen Wettrennen, das sie und andere Teilnehmer durch einen tückischen Dschungel und eine sengend heiße Wüste führt. Als Preis winkt das Heilmittel für ihren todkranken Bruder. Zur Seite steht ihr ein Pandora, ein genetisch verändertes Tier, das sie bei ihrer Aufgabe unterstützen soll. In ihrem Fall ist es ein Fuchs namens Madox, und gemeinsam kämpfen sie sich durch die erste Etappe des mörderischen Rennens. Doch es kann nur einen Sieger geben, und jeder Teilnehmer ist bereit, sein Leben für das eines geliebten Menschen aufs Spiel zu setzen. Tella muss mehr über das Brimstone Bleed erfahren, bevor ihre Zeit abläuft. Doch dann verliebt sie sich in den mysteriösen Guy – und alle freundschaftlichen Gefühle scheinen dahin, als es auf die Zielgerade zugeht …

Band 2 "Salz & Stein" erscheint im Frühjahr 2016.

Hier erfahrt ihr etwas über die Autorin und ihre Bücher.


Feuer & Flut habe ich gleichermaßen vorfreudig, als auch skeptisch entgegen geblickt. Das mag nun vielleicht ein wenig gegensätzlich klingen, aber genauso war es. Unter dem, was ich im Vorfeld über das Buch gehört habe und was der Klappentext hergab, stellte ich mir in gewisser Weise eine Mischung aus der Panem-Trilogie und Pokemon vor. Das allein klingt eigentlich schon so abgedreht, dass ich mir sicher war, dass mich das Buch entweder total begeistern wird oder ein totaler Reinfall wird. Ein Zwischending konnte ich mir nicht richtig vorstellen.
Glücklicherweise entwickelte es sich im Laufe der Geschichte immer weiter in Richtung Begeisterung. Die Handlung kam langsam in Schwung und legte von Kapitel zu Kapitel mehr an Tempo und Action zu. Das mochte ich sehr gerne. Wirkten die ersten Kapitel noch "ganz unterhaltsam", konnte ich das Buch je weiter ich kam, immer schwerer zur Seite legen und ärgerte mich am Ende tierisch, dass ich nicht gleich bei Band 2 weiter machen kann. Dieser ist für Frühjahr nächsten Jahres auf jeden Fall schon vorgemerkt.
Mit Tella als Protagonistin hatte ich zwar anfangs meine Schwierigkeiten, habe sie dann aber mehr und mehr ins Herz geschlossen. Hielt ich sie am Anfang noch für kindisch, naiv und etwas verrückt, gewöhnte ich mich immer mehr an sie und fand sie, als ich dann mit ihr richtig warm wurde, nicht nur unterhaltsam, sondern auch wirklich stark. Im Laufe des Buches habe ich ihre Loyalität immer mehr schätzen gelernt. Da kann sich so mancher noch eine Scheibe von Tella abschneiden.
Die Geschichte um den Hintergrund des Rennens finde ich ebenfalls sehr gelungen und spannend und freue mich auch hier schon auf den weiteren Verlauf.
Alles in allem ein Reihenauftakt, der sich permanent steigerte und bei dem ich mich nun schon sehr auf die Fortsetzung freue.

4/5

Kennt ihr das Buch? Wie hat es euch gefallen?
Wenn nicht, würde es euch interessieren?

Donnerstag, 25. Juni 2015

[Kurzmeinung] "Mein Bild sagt mehr als deine Worte" von David Levithan

Auch als eBook erhältlich

Evan ist allein. Seine beste Freundin Ariel ist nicht mehr da und Evan fühlt sich schuldig. Eines Tages konfrontiert ihn jemand mit anonymen Fotos – Bilder, die dokumentieren, was er ihr angetan hat. Steht Evan kurz davor, den Verstand zu verlieren oder kann er endlich aufklären, was damals im Wald wirklich geschah? Im engen Zusammenspiel mit Fotos von Jonathan Farmer erzählt David Levithan die Dreiecksgeschichte zwischen Evan, der manisch-depressiven Ariel und ihrem Freund Jack. Eine packende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verantwortung.


Wie immer bei dem Autor bin ich an dieses Buch weniger mit einer Erwartung als mit einer Grundhaltung rangegangen. Und zwar: Gespannt, ob und womit er den Leser nun wieder überrascht.
Die Art, wie das Buch entstanden ist, fand ich schon einmal sehr interessant. Diese erklärt David Levithan im Nachwort. Im Groben hat er mit dem Fotografen Jonathan Farmer zusammen gearbeitet, sich von diesem Fotos geben lassen und hat zu jeweils einem Bild seine Geschichte fortgesetzt, bevor er das nächste bekam. Jonathan Farmer hingegen wusste nichts über den Inhalt der Geschichte, konnte also auch die Bilder nicht gezielt aussuchen. Gerade dafür war die erzählte Geschichte überraschend rund.
Doch der Autor überrascht nicht nur mit der Entstehungsweise sondern auch (mal wieder) mit der Art des Erzählens. Ich kam mir durchgehend vor. als säße ich in Evans Kopf oder zumindest auf seiner Schulter und würde dem "Ping Pong" seiner Gedanken zusehen. Denn diese sind wie im "wahren Leben" recht sprunghaft und halten nur selten an einem Strang fest. Das ist für mich auch genau richtig so gewesen, denn wer kennt es nicht, dass sich die Gedanken im Kopf drehen und man die merkwürdigsten Verbindungen und Gedankensprünge herstellt?
Das Buch war sehr kurzweilig und ich konnte Evans Gedanken gut mitverfolgen. Die meiste Zeit hatte ich eine Vermutung, wie sich alles auflösen wird. Bzw. hatte ich mehrere Vermutungen oder noch besser: eine Vermutung, die sich im Verlauf des Lesens immer mehr (Ab)wandelte.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. 2 kleine und einen etwas größeren Kritikpunkt gibt es aber dennoch. Der entscheidenste war für mich das Ende. Es war mir zu kurz, zu unspektakulär und ich hatte irgendwie das Gefühl, es würde etwas fehlen. Da hatte ich mir irgendwie noch einen Clou erwartet. 
Zu den beiden kleineren Kritikpunkten: Die Fotos waren durch den Schwarz-Weiß-Druck teilweise nur schlecht zu erkennen. Zum Beispiel musste ich mehrmals blättern und nachschauen, bis ich endlich mal verstanden hatte, was mit "diesen Haaren" gemeint war (ein Iro, den ich auf den Fotos nur mit viel Fantasie erkennen konnte). Das war aber vielleicht auch Absicht oder liegt einfach an meinen Augen. Das zweite kleine Problem waren für mich die (teilweise seitenlangen) durchgestrichenen Sätze. Ich habe zwar den Sinn dahinter verstanden und finde es auch grundsätzlich gut, allerdings ist es dann doch etwas anstrengend, wenn man zum Teil ganze Kapitel mit dieser Formatierung lesen "muss". 
Unterm Strich wurde ich von dem Autor aber (wieder einmal) nicht enttäuscht und werde mich weiterhin nach seinen Werken umsehen.
4/5

Donnerstag, 7. Mai 2015

[Kurzmeinung] "Ich würde dich so gerne küssen" von Patrycja Spychalski

Auch als eBook erhältlich

Sie fürchtet um ihr Herz – er verliert seins …
In der Nacht zu ihrem 17. Geburtstag lernt die eigenwillige Frieda jemanden kennen, den sie einfach nicht vergessen kann: Jeffer, einen gut aussehenden, rebellischen Jungen und – wenn sie den warnenden Stimmen glauben soll – Herzensbrecher. Als ihre Eltern verreisen, schlägt Frieda all die wohlmeinenden, vernünftigen Ratschläge in den Wind und zieht kurzerhand bei Jeffer ein. Gemeinsam feiern sie, hören Musik, reden bis tief in die Nacht – nicht mehr. Beide spüren, dass sie etwas wirklich Besonderes verbindet, doch genau das macht ihnen Angst, zumal Frieda nicht versteht, was dieser ungewöhnliche Junge an ihr findet. Schließlich ist es genau ein Kuss, der alles verändert …


Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich sehr gefreut. Als ich es dann begonnen habe, merkte ich sehr schnell, dass es ganz anders ist als erwartet.
Irgendwie habe ich die ganze Zeit auf die Geschichte gewartet. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und ich erwartete eine Erzählung, die mich Stück für Stück an den Grund heranführt, warum es den "einen Kuss" erst so spät gibt und warum er alles zerstört. Ich hatte mit Spannung, Nervenkitzel und Mitfiebern gerechnet. Was ich dann stattdessen bekam? Eine Geschichte ... irgendwie aus dem Alltag gegriffen und ohne sonderliche Höhepunkte. Mir war alles zu "normal" und unspektakulär ... um nicht zu sagen uninteressant. Denn das einzige, was mich wirklich am Lesen halten konnte war, dass ich immer noch mit dem Wendepunkt rechnete. Ansatzweise gab es diesen am Ende, welches mir auch so wie es ist ganz gut gefallen hat.
Mit den Charakteren konnte ich leider nicht allzu viel anfangen. Zwar fand ich mein 17jähriges Ich in einigen von Friedas Wesenszügen wieder, konnte aber ihr Handeln nur selten nachvollziehen. Ihre Eltern waren mir etwas suspekt und ihre beste Freundin ... ich würde sie jedenfalls nicht so betiteln. Was mir hier aber gut gefallen hat, war Friedas Erkenntnis ziemlich am Ende bezüglich ihrer Familie. Hier gab es auch endlich ein bisschen Charakterentwicklung, die mir zusagte.
Noch weniger als mit Frieda konnte ich mit Jeffer anfangen. Er blieb für mich einfach blass, aufgeblasen, auf unangenehme Weise unnahbar und irgendwie lästig mit einem deutlichen Hang zur Arroganz. Er nervte mich die meiste Zeit und die angebliche Anziehungskraft, die er auf sein gesamtes Umfeld ausübte konnte ich ihm einfach nicht abnehmen. Schade.
Was mir aber wirklich gut gefallen hat war die Stimmung in dem Buch. Einfach genau das richtige für einen schwülen Sommerabend, den man mit einer leichten und unterhaltsamen Lektüre verbringen möchte. Man sollte nur nicht zu viel an aufregender Geschichte erwarten.

3/5

Sonntag, 26. April 2015

[Kurzmeinung] "Love Letters to the Dead" von Ava Dellaira

Auch erhältlich als eBook

Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …


Ich war eine Weile skeptisch, ob ich dieses Buch lesen sollte bzw. will. Es klang schon interessant, aber ich hatte auch schon eher kontroverse Meinungen dazu gehört. Gerade das war es dann wohl auch, was mich in meiner Entscheidung am stärksten beeinflusste. Denn ich wollte mir meine eigene Meinung bilden.
Sagen muss ich, dass das Buch schon irgendwie anders war, als ich es erwartet hatte. Genau in Worte fassen kann ich das gar nicht, ohne zu viel zu verraten. Jedenfalls hätte ich nicht damit gerechnet, dass Laurel bereits wieder vermeintlich so im Leben gefestigt steht. Der Ausgangspunkt war also bereits ganz anders, als ich es erwartet hatte.
Leider muss ich aber auch sagen, dass ich das Buch stellenweise dann doch eher langweilig, wenn auch nicht langatmig fand. Es passierte streckenweise nicht wirklich etwas, außer das Laurel verschiedenen Persönlichkeiten ihren allzu normalen Alltag schilderte, nachdem sie ihnen ihr eigenes Leben (also das der Verstorbenen) oder Tod beschrieben hatte. Aber dann gab es eben auch wieder diese Momente, in denen das Buch mich total erreichte und Laurels Briefe mich echt berührten. Leider überwogen die erstgenannten Stellen.
Des weiteren gab es Momente, in denen mir durchaus klar war, warum die Autorin diese Form der Erzählung und genau diese Persönlichkeiten gewählt hatte. Doch leider überwogen auch hier eher die Stellen, an denen ich mich fragte, warum eine Briefform und warum diese Angesprochenen. Manchmal erschien es mir eher wie eine Art Lückenfüller.
Insgesamt also eine Geschichte, die durchaus ihre Momente hatte, mich aber nicht völlig überzeugen konnte.

3/5

Mittwoch, 30. Juli 2014

[Rezension] 'Leaving Paradise' von Simone Elkeles

Das Letzte, was Caleb Becker vorhat, als er in seinen Heimatort Paradise zurückkehrt, ist, sich in Maggie Armstrong zu verlieben. Denn wegen Maggie, die er in jener fatalen Nacht mit dem Auto angefahren haben soll, war er verurteilt worden. Maggie wiederum will alles, nur nicht Caleb wiederbegegnen – dem Jungen, den sie für ihr Unglück verantwortlich macht. Und doch verbindet diese eine Nacht sie für immer, und so fühlen sich Caleb und Maggie, als sie sich wiederbegegnen, gegen ihren Willen zueinander hingezogen. Aber gerade, als die beiden sich näherkommen, kommen Dinge ans Tageslicht, die alles zu zerstören drohen…
Quelle: random house


Das Cover ist, wie ich es schon bei so vielen Elkeles-Rezensionen gesagt habe, typisch mit hohem Wiedererkennungswert. Der schwarze Hintergrund mit dem Pärchen darauf lässt mich einfach zuerst an genau diese Autorin denken. Was ich hier besonders gelungen finde, ist, dass man nur die Arme der Personen sieht und somit nicht Gefahr läuft ein Bild vorgefertigt zu bekommen oder noch schlimmer kein rundes Bild bilden zu können.
Der Klappentext ist natürlich recht intelligent geschrieben. Selbst wenn er einen nicht ansprechen sollte von der Thematik her, könnte ich mir vorstellen, dass der letzte Satz einen trotzdem dazu animiert, neugierig zu werden, was denn diese 'Dinge' sind. Schade fand ich, dass ich schon beim Klappentext eine Vermutung hatte, die sich dann auch sehr ähnlich bestätigt hat.


Die Idee an sich fand ich erst einmal sehr spannend. Nicht nur, dass eben eine Art 'dunkles Geheimnis' angedeutet wird, sondern auch, die Grundlage der Protagonisten. Anders als in üblichen Geschichten, haben sie den Schicksalsschlag schon hinter sich und kämpfen nun mit den Folgen. Mir stellte sich gleich die Frage, wie sich die Vergangenheit wohl auf das Verhalten der Protagonisten auswirkt.
Die große Frage, die sich mir stellte, war, wie sich denn Opfer und Täter nun näher kommen sollen. Das hat Simone Elkeles in meinen Augen glaubwürdig gelöst. Ein kleines Detail in dieser Konstellation verschweigt uns der Klappentext ja auch noch, aber ich werde mich hüten dieses dann jetzt vorweg zu nehmen.
In einem Satz würde ich den Inhalt des Buches als einen bzw. zwei Wege zurück ins Leben bzw. in die Normalität bezeichnen. Auch wenn ich nicht davon sprechen würde, dass am Ende diese Normalität wieder zu 100% hergestellt wurde, aber dafür gibt es ja auch noch einen zweiten Teil.
Schade fand ich, dass ich eben von Anfang an schon eine Vermutung hatte und diese sich im groben auch bestätigte. Insgesamt fand ich das Buch als eher absehbar mit nur wenig bereitgehaltenen Überraschungen und Wendungen. Aber da es ja auch kein Thriller oder Krimi sein soll, fiel das dann nicht ganz so arg ins Gewicht. Interessant war es nämlich trotzdem, wie Stück für Stück die Vergangenheit beleuchtet wurde und ich meine Vermutung überprüfen konnte.
Bewertung: 4/5


Der Schreibstil an sich traf eigentlich genau das, was man von Simone Elkeles erwartet. Wie auch ihre anderen Bücher empfand ich dieses von der Art des Geschriebenen her als leicht, locker und auch etwas frech.
Den Wechsel der Erzählperspektiven fand ich dieses Mal aber nicht besonders gelungen. 
Zum einen gibt es diverse Zeitsprünge zwischen den Perspektiven, sodass ich des Öfteren das Gefühl hatte, etwas zu verpassen. Das hat mich etwas enttäuscht, weil ich von ihr eigentlich eher fließende Übergänge gewohnt bin.
Des weiteren und in meinen Augen auch schwer wiegender, fand ich durch den Wechsel der Perspektiven aber auch den Inhalt der Geschichte etwas unglaubwürdig. Diese großen Dinge, die den beiden Protagonisten das Leben schwer machen. Denn mindestens einer der Beiden kennt die Wahrheit von Anfang an, sodass der Leser diese durch seine Augen eigentlich von Anfang an ebenfalls kennen müsste. Hier wäre in meinen Augen ein Roman aus nur einer Sicht die elegantere und überzeugendere Variante gewesen.
Bewertung: 2,5/5


Den beiden Hauptcharakteren kann man eines nicht abschreiben: Sie sind speziell. 
Maggie ist ziemlich am Ende und hat mit den Folgen des Unfalls hart zu kämpfen. Immerhin wurde so ziemlich ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt, indem ihre Zukunftsvorstellungen beinahe unmöglich wurden. Oft hatte ich das Gefühl, dass sie 'einfach nicht mehr will', aber aufgeben tut sie dennoch nie. Sie ist eine Kämpferin, die trotzdem versucht ihren Weg ins Leben zurück zu finden. Auch wenn es mehr als einmal Rückschläge gibt und ihr Steine in den Weg gelegt werden.
Caleb hingegen fand ich eher engstirnig und trotzig, manchmal sogar etwas 'rotzig'. Und gerade dieses trotzige Verhalten konnte ich nicht richtig nachvollziehen. Oft hatte ich das Gefühl, dass er sich weigert für seine Handlungen einzustehen und Gott und die Welt dafür verantwortlich machte. 
Zusammen haben mir die beiden dann aber doch recht gut gefallen. Besonders weil Caleb hier doch manchmal seine harte Hülle hat fallen lassen und sich von einer besseren Seite zeigte.
Bewertung: 3,5/5


Eine eigentlich interessante Geschichte, die mich aber, insbesondere durch den Perspektivwechsel, nicht ganz erreichen und überzeugen konnte.


Sonntag, 13. Juli 2014

[Rezension] 'Zwischen uns die halbe Welt' von Simone Elkeles

Von wegen Liebe! Es ist doch einfach hoffnungslos, wenn man ungefähr die halbe Welt zwischen sich hat. Während Avi also nun mal nicht da sein kann, beschließt Amy, sich von ihrem Kummer abzulenken, indem sie hochkreativ und selbstlos dem Liebesglück ihrer Umgebung nachhilft. Voll in Fahrt, kommt ihr aber ständig dieser schräge Nachbarsjunge Nathan in die Quere ̶ und plötzlich sind die beiden sich näher, als gut ist. Zumindest wenn ein total verliebter, durchtrainierter "Sommerflirt" namens Avi vor der Tür steht ...
Quelle: random house


Das Cover passt sehr gut in die Reihe und hat natürlich für Simone Elkeles auch wieder einen hohen Wiedererkennungswert. Pärchen auf schwarzem Cover ... wer denkt da nicht gleich an diese Autorin?
Der Klappentext verspricht Probleme ... sowohl typische Probleme einer Fernbeziehung, als auch die Probleme wenn eben jener Partner dann plötzlich zu einem Überraschungsbesuch auftaucht und einen in seinem 'richtigen Leben erwischt'.


Nachdem ich ja von Band 1 nicht so überzeugt war, habe ich trotzdem beschlossen, der Reihe noch eine Chance zu geben. Und vorweg sei gesagt: Dieser zweite Teil hat mir deutlich besser gefallen. 
Inhaltstechnisch bekommt man hier viel mehr das, was man erwartet, wenn man ein Buch dieses Genres liest. Nämlich eine mehr oder weniger problematische Beziehung. Diese steht nämlich hier deutlich mehr im Mittelpunkt, als noch im ersten Teil. 
Da mir aber gerade auch diese unerwarteten Informationen und Handlungen im ersten Teil ganz gut gefallen hatten, habe ich sie hier dann ein wenig vermischt. Erwartungen, die man von grundauf an das Genre hat,  kann dieses Buch aber auf jeden Fall erfüllen.
Den gewählten Zeitpunkt, an dem die Geschichte ansetzt, empfand ich als sehr passend. Es ist noch lange genug bis zu Avis auftauchen, um Amy in ihrem normalen Umfeld kennenzulernen, aber auch nicht so lange, dass es sich ziehen würde und 'zu viel' wirkt.
An Vorurteilen gibt es in diesem Buch weit weniger, was auf der einen Seite gut war, auf der anderen aber auch etwas schade, denn so konnte nicht mit ihnen aufgeräumt werden. Ein paar Klischees werden aber dennoch bedient.
Und dann gab es noch die ein oder andere Situation, die mir einfach zu gewollt war. Möchte jetzt zwecks Spoilern kein Beispiel nennen, aber ein paar Begebenheiten wirkten auf mich einfach als aus der Luft gegriffen, um die Geschichte in eine bestimmte Richtung voran zu treiben.
Bewertung: 3,5/5


Der Schreibstil ist gewohnt locker und dadurch auch sehr leicht und schnell zu lesen. Was mich hier positiv überrascht hat, war die Tatsache, dass es zwar immer noch ein paar dieser seltsamen Übersetzungen gab, die ich beim 1. Teil so kritisiert habe, diese aber deutlich seltener vorkommen und ich so nicht so aus dem Lesefluss heraus kam. 
Auch das humorvolle am Schreibstil von Simone Elkeles kam hier viel besser bei mir an, als noch im ersten Teil der Sommerflirt-Trilogie.
Bewertung: 4/5


Nachdem ich im ersten Teil der Sommerflirt-Trilogie überhaupt nicht mit Amy warm wurde und sie einfach nur als nervig empfand, kann ich sagen, dass es hier besser wurde.
Stellenweise hat Amy es zwar immer noch geschafft, mir so richtig auf die Nerven zu gehen, aber im großen und ganzen wirkt sie dann doch etwas reifer und scheint sich tatsächlich weiter zu entwickeln. Meistens konnte ich ihre Handlungen mit einem 'Typisch Teenager' abtun und somit darüber hinweg sehen.

Avi, der ja schon etwas älter ist als Amy und auch aufgrund der Umstände, in denen er aufgewachsen ist, reifer sein müsste, hat mich mit seinem Verhalten manches Mal auch in den Wahnsinn getrieben. Meine Erwartung, dass er der 'Klügere' sein müsste, wurden leider nicht so richtig erfüllt.

Und dann ist da noch Nathan ... für mich ein Klischee durch und durch.
Situationen mit ihm wirkten mir zu gewollt und die Wandlung bzw. das heraus lassen seines 'Wahren Ichs' am Ende empfand ich ebenfalls als sehr seltsam.
Bewertung: 2,5/5


Auch wenn mich Simone Elkeles mit dieser Reihe noch immer nicht ganz überzeugen konnte, merkte ich eine deutliche Besserung im Vergleich zu Band 1, die mich dazu verleitet auch den letzten Teil lesen zu wollen, um zu sehen, ob diesere Steigerung anhält.
Bisher aber für mich deutlich die schwächste Reihe der Autorin.


Dienstag, 3. Juni 2014

[Rezension] 'Tote Mädchen lügen nicht' von Bettina Belitz

Die Stimme der Toten, ein Ruf nach Leben
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...

Ein Roman, der unter die Haut geht.
Quelle: random house


Das Cover fällt natürlich erst einmal durch seine Farbe ins Auge. Rot als Signalfarbe ist hier gut gewählt, um erste Aufmerksamkeit zu erregen. Ansonsten gibt es bis auf Titel und Autor nicht allzu viel zu sehen.
Es sei allerdings gesagt, dass auch die '13 Striche' hier eine Bedeutung für den Inhalt des Buches haben, was mir gut gefällt. Denn es gibt genau 13 Personen und somit 13 Gründe für den Schritt, den Hannah gewählt hat.

Eben dies erfährt man auch im Klappentext, wodurch deutlich wird, dass schon das äußere des Buches ein rundes Komplettbild ergibt.
Der Klappentext gibt den Inhalt des Buches sehr gut wieder, verrät allerdings auch nicht zu viel über die Details der Geschichte.


In dem Buch begleiten wir Clay durch seine Erlebnisse mit den Kassetten, die Hannah hinterlassen hat. 
Der Aufbau ist eigentlich nahe liegend, denn die Kapitel sind nach den einzelnen Seiten der Kassetten unterteilt.
Neben dem gehörten, erfährt man aber auch noch, was Clay gerade tut und lernen sein Umfeld ein wenig kennen. 
Vom Inhalt her, war das Buch für mich mal etwas ganz neues und konnte mich vor allem dadurch auch in seinen Bann ziehen. Man weiß zwar schon am Anfang, was der Ausgang des ganzen ist, jedoch ist auch die Frage nach dem Weg dorthin sehr interessant und zum Teil auch spannend zu lesen. 
Durch die Kombination aus Hannahs Geschichten und Clays Erlebnissen und Erinnerungen, ist man hier auch ganz nah am Geschehen dran und lernt gleich zwei Sichten auf die Ereignisse kennen.
Das Ende fand ich dann zwar irgendwie klischeehaft, aber auch wirklich gut. Widerspruch? Ja, vielleicht, aber genauso habe ich es empfunden.
Leider fehlte es mir manchmal 'etwas'. Genau benennen kann ich es gar nicht, ob es nun die Tiefe der Geschichte war oder aber der große überraschende Wendepunkt. 
Insgesamt sieht man anhand dieser Geschichte aber sehr schön, wie sich auch viele kleine Fehler zu einem großen zusammenfügen können.
Bewertung: 4/5


Der Schreibstil ist, wie ich es erwartet hatte, sehr leicht und schnell zu lesen. Immerhin wird es aus der Sicht eines Jugendlichen erzählt und auch die Kassetten stammen von einer Jugendlichen. Dadurch, dass die Kassetten im weitesten Sinne nur durch wörtliche Rede erzählt werden, wird es noch einmal etwas lockerer.
Der Lesefluss ist definitiv vorhanden und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. 
Allerdings muss ich auch sagen, dass der Lesefluss manchmal vielleicht zu schnell ist.
Wie ich das meine?
Nun, ja ... die Kapitel sind eine Vermischung aus dem, was Hannah erzählt und dem, was Clay dazu denkt. Stellenweise sind es einzelne sich abwechselnde Sätze, die durch 'normal' und 'Kursivschrift' unterschieden wären.
Und zum Teil raste ich so durch die Seiten, dass ich dann nochmal zurückblättern musste, um zu überprüfen, was genau denn jetzt von Clay und was von Hannah kam. In dem Tempo, indem ich las, bemerkte ich nicht immer die Unterschiede zwischen normal und kursiv.
Bewertung: 4,5/5


Die beiden Hauptcharaktere, die wir hier kennen lernen sind Clay und die tote Hannah. 
Zuerst einmal muss ich sagen, wie gut es mir gefallen hat, dass Jay Asher es geschafft hat, mich so nah an einen Charakter heranzubringen, der schon zu Beginn des Buches nicht mehr am Leben ist.

Clay empfand ich ... als Mittel zum Zweck. Man erfährt durch ihn noch ein paar zusätzliche Details, lernt die Orte und das frühere Umfeld von Hannah kennen. 
Ansonsten hatte ich aber leider keine allzu tiefe Bindung zu ihm. Klar, er tat mir leid, dass er das Durchmachen musste, aber das war es dann auch schon... leider.
Warum gerade er und was das Besondere an ihm ist, erfährt man zwar im Verlauf des Buches, aber trotzdem habe ich mir mehrmals gedacht, dass es aus der Sicht eines der anderen 'Gründe' vielleicht noch einen Tick spannender und auch interessanter gewesen wäre.

Hannah lernt man im Laufe des Buches recht gut kennen und kann sich ein recht genaues Bild von ihr machen. Ihre Geschichte ist natürlich ergreifend und zeigt wirklich gut, wie sich scheinbare Kleinigkeiten summieren und zu einem großen, 'bösen' ganzen Verschmelzen.
Allerdings fand ich sie auch etwas überheblich in ihrer Ansicht, dass sie ja alles versucht hat, um sich zu helfen. Denn nein, das hat sie meiner Meinung nach nicht getan. 
Auch fand ich es etwas fragwürdig, wie sie letztendlich alles auf eine schuldige Person zurück führen will. Denn an vielem ist Hannah zumindest zum Teil in meinen Augen eben auch selbst Schuld. Dass sie dies nicht immer klar sehen konnte, ist zwar nachvollziehbar, allerdings fehlte es mir hier an manchen Stellen auch immer ein wenig an Tiefe.
Zu guter letzt passte für mich etwas nicht ganz zusammen: Wer so detailliert und differenziert auf seine Vergangenheit zurück blicken kann, der sollte doch auch in der Lage sein, etwas zu ändern und an den entsprechenden Punkten anzusetzen.
Vielleicht ist mein Blick da aber auch etwas zu engstirnig, was vielleicht daran liegt, dass ich in meinem Leben glücklicherweise noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Selbstmord hatte.
Bewertung: 2,5/5


Ein kurzweiliges Buch, bei dem mich Geschichte und Umsetzung zwar überzeugen konnten, ich mit den Charakteren allerdings nicht wirklich warm werden konnte. 
Aber auf jeden Fall eine Geschichte, die zum Nachdenken und Reflektieren seiner Taten anregt.