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Freitag, 4. Dezember 2015

Blutsühne von Sandra Florean


Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Innere Unruhe plagt die junge Vampirin Louisa. Der Hunger äußert sich bei jedem Vampir anders und ist schwerer zu kontrollieren als die Blutgier. Auch wenn ihr geliebter Dorian alles unternimmt, um ihr diese letzte quälende Last zu nehmen, ahnt Louisa, dass nur einer ihr helfen kann. Der ist allerdings weit entfernt. Sie hat ihn aus ihrem Leben verbannt und ist sich nicht sicher, ob er je zurückkehren wird …
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
Blutsühne



Nachdem es im dritten Band "Gefährliche Sehnsucht" sehr düster zuging, überraschte mich die Autorin bei diesem finalen Band wieder einmal: Der Anfang bzw. die erste Hälfte des Buches drehte sich mehr als erwartet um Freundschaft, Liebe und Leidenschaft, ohne dabei allzu sehr in die im vorherigen Band kennengelernten Abgründe abzudriften. Natürlich ist nicht alles rosarot und läuft problemlos ab, das wäre ja auch sehr langweilig. Aber dennoch ist die Geschichte hier irgendwie viel lockerer, leichter ... "freundlicher" als im Vorgängerband. Da dies so unerwartet kam, hatte Sandra Florean mich damit natürlich sofort wieder gepackt. Ich schwankte lange Zeit zwischen dem Genießen der etwas ruhigeren Geschichte und der Sorge, was den Clan als nächstes Erwarten würde. Denn das da noch etwas passieren würde, daran zweifelte ich zu keiner Zeit. Die meiste Zeit entschied ich mich dann aber doch für das Genießen und freute mich besonders darüber, dass man Jayden etwas näher kennen lernt und auch noch den ein oder anderen Blick in seine Vergangenheit werfen darf.
Und dann kam die Wendung. Zuerst eher schleichend, bis sich dann die Ereignisse überschlugen und zu einem temporeichen Finale führen. Auch wenn ich euch natürlich nicht verraten werde, wie genau es ausgeht, mag ich doch ein bisschen verraten, denn das hat der Autorin einen (weiteren) großen Pluspunkt bei mir eingebracht. Ohne ins Detail zu gehen: Nicht alles in dieser Geschichte endet glücklich. Und genau das hatte ich anfangs befürchtet. Dass alles in einem "Friede, Freude, Eierkuchen"-Finale endet. Doch so leicht wird es den Charakteren glücklicherweise nicht gemacht. Aber lest selbst, mehr möchte ich dazu nicht an Worten verlieren.
Trotz dieser positiven Meinung zum Buch und der gesamten Reihe muss ich leider ein kleines Sternchen in der Wertung abziehen und das möchte ich euch noch kurz erklären. Natürlich auch hier ohne inhaltlich ins Detail zu gehen. Vorweg zitiere ich mich mal selbst aus meiner Rezension zu Band 3:
"Auch wenn ich oft das Gefühl hatte einzelne Elemente aus anderen einschlägigen Büchern/Reihen/Serien wieder zu erkennen, ist dies absolut nicht negativ zu werten. Sandra Florean pickt sich nämlich nur das Beste raus, kombiniert es und würzt das Ganze dann mit ihren eigenen Ideen, sodass sie mich immer wieder mit ihren neuen Ansätzen überrascht."
Und leider liegt genau hier das einzige "Problem", das ich mit diesem finalen Band hatte. Sandra Florean bleibt ihrem Stil treu. Und leider gibt es dabei ein Element in der Handlung, bei dem ich wiederholt das Gefühl hatte, diese Geschichte schon einmal gelesen zu haben. Versteht mich nicht falsch. Ich meine das nicht im Sinne von abgekupfert oder gar abgeschrieben. Keineswegs. Aber ein bisschen fehlte mir hier dann doch die Originalität und dadurch fällt der vierte Band im Vergleich zu seinem Vorgänger leider etwas schwächer aus.
Abschließend sei aber gesagt: Nicht nur der vierte Teil, sondern die gesamte Reihe ist in meinen Augen absolut lesenswert. 

(4/5)

Vielen Dank für die Bereitstellung eines Vorableseexemplars an die Autorin und den Verlag!

Mittwoch, 25. November 2015

Gefährliche Sehnsucht von Sandra Florean

Auch als Taschenbuch erhältlich

Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Nachdem sich Louisa und Dorian ihrer Tochter Zoe zuliebe mit ihren Mitstreitern Eric, Jayden und Michael zu einem Clan zusammengeschlossen haben, leben sie fernab ihrer Heimat unerkannt unter den Sterblichen. Unerklärliche Todesfälle erregen die Aufmerksamkeit der Polizei. Bei den Opfern handelt es sich um bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Vampire, und die Fitzgeralds geraten ins Visier von Vampirjägern. Ausgerechnet der eiskalte Jayden verliebt sich Hals über Kopf in eine von ihnen und bringt damit die ganze Gemeinschaft in Gefahr. Nicht nur von den Vampirjägern geht Gefahr aus. Auch Erics Besessenheit von Louisa nimmt unheilvolle Formen an. Und was führt der Vampirclubbesitzer Vincenzo im Schilde? Welches Interesse hat er an Louisa? Warum hat er Dorian nicht vor den Vampirjägern gewarnt?
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
Gefährliche Sehnsucht




Das Cover bleibt in seiner Gestaltung der Reihe treu und das ist auch gut so. Im realen Leben wäre mir der abgebildete männliche Oberkörper vielleicht etwas "zu perfekt". Aber auf einem Buchcover? Wer schaut da schon nicht gern hin?
Der Klappentext verspricht eine dichte Geschichte mit viel Action, Liebe, aber auch Drama. Und genau das bekommt man als Leser auch geboten.



Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen sollte, wenn ich den Inhalt wiedergeben sollte. Denn es passiert auf so vielen Ebenen etwas, dass ich gar nicht genau sagen könnte, was nun das "Hauptthema" der Geschichte ist. Jeder Charakter und seine Entwicklung bzw. das Geschehen um ihn herum erscheint wichtig. So wird es auch nie langweilig und ich wusste gar nicht, wo ich zuerst weiterlesen wollte. Zum Glück musste diese Entscheidung ja bereits Sandra Florean beim Schreiben treffen.
Der Klappentext fasst die Geschichte eigentlich ganz gut zusammen, kann aber trotzdem nur einen Bruchteil der komplexen Handlung wiedergeben. 
Was ich ganz bemerkenswert fand: Es passieren immer wieder (von verschiedenen Charakteren ausgehend) Dinge, die absolut nicht in mein Weltbild passen und trotzdem konnte ich jede Handlung nachvollziehen. Das spricht eindeutig für die Autorin.
Insgesamt habe ich, wenn ich die Bücher im Verlauf zueinander sehe, das Gefühl, dass sie immer ein wenig düsterer werden und den Leser immer weiter in die "Abgründe" des Vampirdaseins blicken lassen. Ich hatte nie das Gefühl, dass da plötzlich etwas neues an den Haaren herbeigezogen wird, sondern viel mehr, als wäre es schon vom ersten Band an da gewesen, dem Leser nur noch verborgen geblieben. Dies übte einen unheimlichen Sog auf mich aus.




Wie beim Inhalt bereits erwähnt, traf nicht jede Handlung und Entscheidung der Charaktere auf Wohlgefallen meinerseits. Die Kunst ist es aber wohl, mich trotzdem davon zu überzeugen, dass es "richtig" ist. Und das schaffte die Autorin auf allen Ebenen.
Nehmen wir als Beispiel die Beziehung zwischen Louisa und Dorian: Beide tun Dinge, die für mich (auf menschliches Verhalten übertragen) überhaupt gar nicht in eine (glückliche) Beziehung passen. Trotzdem konnte (und wollte) ich zu keinem Zeitpunkt daran zweifeln, dass sie einander aus tiefsten Herzen lieben.
Was nach meiner Rezension zu Band 2 unbedingt gesagt werden muss: Zoe schaffte es hier endlich mir ans Herz zu wachsen. Ihre kindliche, unvoreingenommene Sicht auf die Welt ist sehr erfrischend und die Liebe eines Kindes zu ihren Bezugspersonen kommt deutlich rüber.




Ich denke, ich kann nicht viel mehr zum Schreibstil sagen, was ich nicht schon in den vorherigen Rezensionen erwähnt hätte oder was hier aus den anderen Abschnitten deutlich wird.
Aber da aller guten Dinge 3 sind: Wer es schafft, mich für die Dauer eines Buches mit seinen (oder besser ihren) Worten von einem Weltbild zu überzeugen, dass in ziemlichen Gegensatz zu meinem eigenen steht, der (bzw. die) hat etwas verdammt richtig gemacht.



Auch wenn ich oft das Gefühl hatte einzelne Elemente aus anderen einschlägigen Büchern/Reihen/Serien wieder zu erkennen, ist dies absolut nicht negativ zu werten. Sandra Florean pickt sich nämlich nur das Beste raus, kombiniert es und würzt das Ganze dann mit ihren eigenen Ideen, sodass sie mich immer wieder mit ihren neuen Ansätzen überrascht.
Mein bisheriges Highlight der Nachtahn-Reihe.


(5/5)

Freitag, 2. Oktober 2015

Bluterben von Sandra Florean

Auch als Taschenbuch erhältlich

Achtung! Da dieses Buch Teil einer Reihe ist, können Klappentext und Rezension Spoiler auf vorangegangene Bände enthalten.

Obwohl Dorian begeistert ist von der Vorstellung, Vater zu werden, sieht Louisa ihr Leben erneut in Scherben liegen. Sie weiß nicht, wie sie ihre Tochter vor anderen Vampiren beschützen und wie sie ihr in der düsteren Vampirwelt ein normales Leben ermöglichen soll. Plötzlich bekommt sie genau das angeboten, aber zu einem viel zu hohen Preis. Was ist Louisa zu tun bereit, damit ihre Tochter in Sicherheit aufwachsen kann? Kann sie alles dafür opfern? Selbst ihre Liebe zu Dorian? 
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
2. Bluterben
4. Blutsühne (erscheint voraussichtlich im Dezember 2015)



Das Cover behält den Stil von Band 1 bei, Somit passt es natürlich sehr gut in die Reihe. Und mit dem jungen Mann auf dem Cover ist es doch auch ganz nett anzusehen, oder?
Den Klappentext hatte ich im Vorfeld gar nicht gelesen, da für mich durch den ersten Teil schon klar war, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Im Nachhinein bin ich darüber recht froh, denn eigentlich greift er mir in der Geschichte schon etwas zu weit vor.


Der Anfang setzt ohne langes Vorgeplänkel genau im weiteren Verlauf der Geschichte um Louisa und Dorian an. Die wichtigsten Fakten aus Band 1 werden geschickt eingeflochten und so in Erinnerung gerufen. Ich durfte feststellen, dass dieser trotz der langen Pause noch sehr präsent für mich war.
Wie auch schon in "Mächtiges Blut", zeigt die Autorin, dass Vampire auch ruhig "echt" sein dürfen. Sie müssen nicht "verweichlicht" sein, um auch eine sympathische Seite zu zeigen. Trotz der liebevollen Beziehung die Dorian und Louisa führen, kann er eben auch ganz anders und bezieht seine Nahrung nicht nur aus Blutkonserven.
Die Liebe zwischen den beiden Protagonisten war für mich fast durchgehend spürbar, ohne dabei ins kitschige abzurutschen. Und auch wenn ich manches mal dachte, dass die ein oder andere Begebenheit nun doch etwas zu glatt gelaufen ist, gab es immer wieder überraschende Wendungen, die die Geschichte dann doch spannend voran trieben.
Besonders gut gefallen haben mir auch die Einblicke, die Dorian in seine Vergangenheit gewährte.


Am Anfang der Geschichte habe ich schnell gemerkt, was ich an Dorian schon in Band 1 sehr gerne mochte und beim Lesen nun schon fast das Gefühl hatte ihn vermisst zu haben: Sein Sarkasmus mit deutlichem Hang zur Arroganz. Besonders in den ersten Kapitel brachte er mich mit den Differenzen zwischen Gesagten und Gedachten oft zum Schmunzeln. Obwohl er oft so handelt, dass man es moralisch als falsch abtun müsste, schaffte die Autorin es immer wieder, mir begreiflich zu machen, warum er es eben so handhabt und warum es auch (in seinen Augen) in Ordnung ist. Aber Sandra Florean schaffte es sogar, mir Antagonisten zeitweilig mehr oder weniger sympathisch zu machen, daher sollte mich das nicht wundern.
Louisas Versuch, sich finanziell von Dorian abzugrenzen ist symbolisch für ihren Wunsch nach Unabhängigkeit. Genau aus diesem Grund hatte ich aber auch manchmal das Gefühl, dass sie etwas zu verständnisvoll mit Dorian umgeht. Ab und zu hätte sie schon etwas weniger "unterwürfig" sein und ihm Zunder geben dürfen.
Wer es bei mir richtig schwer hatte, war Zoe. Lange Zeit wirkte sie auf mich eher wie ein Gepäckstück als wie ein lebendiger neuer Charakter. Es kam mir vor, als wäre sie eher als Mittel zum Zweck rein geschrieben und die ganze Geschichte um sie, kam bei mir oft nicht wirklich als "echt" an. 


Die Autorin bedient sich hier mehrerer Perspektiven. Zum einen berichtet sie abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Dorian und Louisa. Zum anderen begleiten wir ab und an aus der 3. Person geschrieben weitere Charaktere, wodurch einige Hintergründe geklärt werden, die die Protagonisten nicht live miterleben.
Der Schreibstil ist leicht, locker und sehr flüssig zu lesen. Oft hatte ich das Gefühl, aus den Zeilen richtig die Freude am Schreiben zu spüren.
Ein klitzekleiner Makel waren vielleicht einige Wiederholungen. So wird z.B. mehrmals auf die Art der Beziehung zwischen Dorian und Michael hingewiesen, was (mir) auch bei einem mal schon einprägsam genug gewesen wäre.


Wenn ich Bluterben auch als etwas schwächer empfunden habe als Mächtiges Blut, bleibt die Reihe eine ganz klare Leseempfehlung. Nach der Begeisterung, die Band 1 bei mir ausgelöst hat, wäre es auch schwer gewesen, das Ganze hier noch einmal zu toppen.
Die Angst vor einer Enttäuschung, die vielleicht unbewusst der Grund war, weshalb ich so lange bis zu Teil 2 gewartet habe, bleibt glücklicherweise unbegründet.

4/5

Sonntag, 4. Januar 2015

[Rezension] "Mächtiges Blut" von Sandra Florean


Die junge Louisa wird seit einem Überfall von Angstzuständen geplagt und hat das Gefühl, ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Als sie den geheimnisvollen Dorian kennenlernt, ahnt sie zunächst nicht, was sich hinter seiner schönen und wohlhabenden Fassade verbirgt. Hartnäckig erobert er ihr Herz, doch schon bald gerät sie in die Fänge seiner Feinde: Vampire, die es auf sein einzigartiges, mächtiges Blut abgesehen haben. 
Wird sie diese neuerlichen Schrecken überstehen oder wieder dem Alkohol verfallen? Vielleicht sollte sie sich lieber an den sterblichen Eric halten, der weit mehr für sie empfindet, als sie ahnt. Oder sollte sie Dorian vertrauen und in seine düstere Vampirwelt eintauchen, um für ihre Liebe zu kämpfen und hinter das Geheimnis seiner Macht zu kommen?

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Das Cover gefällt mir sehr gut und passt ins Genre der paranormal Romance sehr gut rein. Wer meinen Blog bzw. meine Rezensionen eine Weile verfolgt, weiß, dass ich im Grunde kein Fan von Personen auf dem Cover bin, weil diese ein vorgefertigtes Bild aufdrängen, dass ich mir beim Lesen eigentlich lieber selbst mache. Hier ist es für mich aber durchaus in Ordnung, weil man zwar das Gesicht einer Frau sieht, es allerdings so angeschnitten und zum Teil ausgeblendet ist, dass auch noch genug Raum für die eigene Vorstellung bliebt.
Der Klappentext klingt eigentlich, ehrlich gesagt, nach der üblichen Vampirgeschichte und da ich auf so etwas schon mal wieder Lust hatte, habe ich zum Buch gegriffen. Dass ich dann allerdings so dermaßen positiv überrascht werden würde, das hätte ich nicht erwartet. 



Wie schon erwähnt hatte ich beinahe mit einer seichten 08/15-Vampirromanze gerechnet. Und das ist jetzt gar nicht so negativ gemeint, wie es vielleicht klingt, denn manchmal mag man doch auch so etwas einfach lesen. In diesem Fall wurde ich aber sehr schnell eines besseren belehrt, denn "typisch" ist hier gar nichts. 
Ja, natürlich trifft die junge Frau Louisa auf den in tatsächlichen Jahren gerechnet viel älteren Vampir Dorian. Aber da hört es auch schon auf mit den üblichen Parallelen. Denn wo läuft denn der Vampir der Sterblichen hinterher? Wo erteilt diese ihm erst einmal eine dicke Abfuhr, bevor sie sich dann doch auf ein Treffen mit ihr einlässt? Richtig, ich habe so etwas bisher eher selten gelesen. 
Außerdem geht es im ersten Teil der Nachtahn-Reihe noch um so vieles mehr. Beide Protagonisten haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, jeder auf seine Art. Louisa hat einen Überfall zu verarbeiten, während Dorian sich mit Vampiren auseinander setzen muss, mit denen er es sich einst mächtig "verscherzt" hatte oder die noch sehr jung und neidisch auf seine Macht und seine Position sind. Natürlich bleibt es nicht aus, dass die Beiden jeweils in die Angelegenheiten des anderen mit hinein gezogen werden und lernen müssen, damit umzugehen.
Besonders gut hat mir aber die Idee mit dem titelgebenden "mächtigen Blut" gefallen. Die Überlegung, das die Fähigkeiten eines Vampirs von seinem Blut abhängen und durch die Aufnahme des Blutes anderer Vampire noch gesteigert werden können, fand ich richtig spannend. Natürlich sorgt diese Tatsache auch für hohes Konfliktpotenzial in der Geschichte.
Allgemein kann ich noch sagen, dass ich zwar häufiger schon den Stift gezückt hatte, um eine Ungereimtheit zu notieren, diese dann aber spätestens im nächsten Abschnitt er- und geklärt wurde, sodass es eben doch gar keine Unstimmigkeit war.
"Mächtiges Blut" konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und unterhalten.
Bewertung: 5/5 Sterne


Bei den Protagonisten hat Sandra Florean in meinen Augen ein wahres Kunstwerk vollbracht. Sie hat nämlich beide mit durchaus negativen und auch eigentlich unsympathischen Eigenschaften ausgestattet. Trotzdem (oder gerade deshalb) waren sie mir beide sehr schnell sehr sympathisch.
Dorian ist nicht nur der verliebte Trottel, als den man ihn zuerst einschätzen könnte, sondern viel mehr. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass er ein "echter Vampir" ist. Auch wenn er natürlich eine sanfte und zivilisierte Seite hat (wie sonst sollte er seit 600 Jahren unerkannt unter Menschen leben?), hat er eben doch auch die andere, die raubtierhafte Seite. Und ja ... er tötet auch, nicht nur, um zu überleben, sondern auch um sich an dem Blut anderer alter bzw. starker Vampire zu bereichern. Also ist hier nichts mit weichgespültem Romantasy-Vampir.Dennoch war er mir durch die Art wie er mit Louisa und auch mit Butler James umgeht, sehr sympathisch. Seine manchmal doch sehr arrogante Art macht er mit Humor und einer gesunden Portion (Selbst-)Ironie wieder wett.
Louisa wird zu Beginn des Romans erst einmal als Trinkerin kennen gelernt. Denkt man anfänglich noch, es wäre nur gerade zufällig ein ausgelassener Partyabend, merkt man sehr schnell, dass sie doch ein ernsteres Problem hat. Dies wird allerdings mit ihrer Vergangenheit begründet und auch wenn ich das sicherlich nicht wertschätze, konnte ich ihren Alkoholkonsum dadurch akzeptieren. Vor allem tut sie ja auch etwas dagegen. Sie geht zu einer Selbsthilfegruppe, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen und diese zu verarbeiten. Im Allgemeinen konnte ich sowohl ihre Ängste, als auch ihre Freude sehr gut nachvollziehen und zum Teil auch mitfühlen.
Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe geschaffen. Besonders gefallen hat mir hier James. Ich plädiere ja dafür, dass jeder einen James braucht, nicht (nur) wegen der Arbeit, die er einem im Haushalt abnimmt, sondern viel mehr wegen seiner Art, wie er für seinen "Chef" in die Bresche springt. Dabei ist es egal, ob er dies verbal tut, oder doch eher Taten sprechen lässt. Niemand ist wohl so loyal wie er.
Einen klitzekleinen Kritikpunkt sehe ich bei Jayden und Jil, sowie bei Annie. Annie als beste Freundin war mir manchmal etwas zu wenig präsent. Da hätte ich etwas mehr erwartet. Und Jayden und Jil? Nun ja, sie sind Geschwister, mehr möchte ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Aber da es sich hier um Vampire handelt, bei denen es doch andere Gepflogenheiten gibt, konnte ich auch diese Tatsache gut akzeptieren.
Bewertung: 4,5/5 Sterne


Der Schreibstil war vom ersten Satz an "ganz meins". Er ist fließend, mit einer guten Portion Humor an den passenden Stellen gewürzt und wirkt einfach so ... selbstverständlich. Da ist nichts Konstruiertes oder zu sehr Gewolltes. Die Art wie die Autorin ihre Geschichte erzählt ist einfach "echt". Hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen.
Insgesamt wird die Geschichte aus drei Perspektiven erzählt. Aus der Ich-Perspektive von Louisa, ebenfalls der Ich-Perspektive von Dorian, sowie einer Erzählperspektive in der dritten Person, die weitere Charaktere, wie zum Beispiel Widersacherin Mary, auf ihren Wegen begleitet. Durch die Wahl dieser Perspektiven hat Sandra Florean es nicht nur geschafft, mir das Gefühl zu geben in jegliche Handlung involviert zu sein. Vor allem hat es nämlich dazu geführt, dass ich mich Louisa und Dorian durch den Ich-Erzähler sehr viel näher und verbundener gefühlt habe, als all den anderen Charakteren, über die in der dritten Person berichtet wird.
Bewertung: 5/5


Schon wieder eine Vampirstory? Ja, aber ganz anders als erwartet. Nicht nur die Idee mit dem "mächtigen Blut" fand ich spannend. Ein fantastischer Schreibstil, sowie interessante Charaktere machen diese spannende Geschichte absolut lesenswert.