Freitag, 1. August 2014

[Rezension] 'Göttin des Meeres' von P.C. Cast

Im Rausch der Tiefe – und einem Meermann verfallen!

Die 25-jährige Christine stürzt bei einem Flugzeugunglück ins Meer und ist kurz vorm Ertrinken. Doch in den Tiefen des Wassers begegnet sie Undine, die ihr einen Handel anbietet: Christine darf ihr Leben behalten, muss aber ihren Körper mit dem der Meerjungfrau tauschen. Doch das Leben im Meer ist gefährlich. Göttin Gaea, Mutter von Undine, hat Mitleid mit Christine und verwandelt sie zurück. Aber alle drei Tage muss Christine wieder ins Wasser. Doch sie verlangt nicht nur nach Wasser. Da ist auch der sexy Meermann Dylan, der ihr den Kopf verdreht hat …


Das Cover gefällt mir recht gut und war unter anderem auch einer der Kaufgründe. Die bläuliche Farbwahl passt auch sehr gut zum Thema Meer. Allerdings hätte es nach meinem Geschmack etwas weniger düster sein können, da es ja eher eine Geschichte mit Witz ist, als besonders düster.
Den Klappentext empfinde ich eher als weniger gut gelungen, da er doch schon recht viel vorweg nimmt und bereits einen Großteil der Geschichte zusammenfasst.


Als ich mit dem Buch begonnen habe, hatte ich einen wirklichen Reihenteil erwartet, der auch Bezug auf den Vorgänger 'Göttin der Liebe' nimmt. Umso überraschter war ich dann, als ich feststellte, dass es eine in sich abgeschlossene Geschichte ist, die keinerlei Bezug zum vorherigen Band nimmt. Das empfand ich aber gar nicht als negativ, denn so ist es zumindest mal eine Reihe, die man sich aufteilen kann und nicht zwangsläufig zeitnah hintereinander weg lesen muss.
Damit einher geht auch, dass das Buch einen eigenen Stil gegenüber Band 1 hat und eine etwas andere Richtung einschlug, als ich erwartet hatte. Auch das konnte mich aber eher positiv überraschen. Stellenweise hatte ich wirklich das Gefühl ein modernes Märchen zu lesen, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings ging es dadurch manchmal auch etwas ins extrem kitschige über, was mir dann wiederum gar nicht zusagte.
Lange Zeit habe ich gedacht, dass das Ende klar wäre, bevor es dann doch noch einige Wendungen gab und das Buch etwas anders endete, als ich von Anfang an erwartet hatte. Obwohl also viele Handlungsstränge vorhersehbar waren, konnte das Buch auch einige unerwartete Wendungen bieten.
Gefehlt haben mir in der Geschichte ein wenig die Einblicke in Undines neues Leben, dass ich gerne zumindest auch grob mitverfolgt hätte. Hier ist es aber eher ein 'ist jetzt halt so' und mehr erfährt man nicht. 
Auch fand ich es schade, dass die Handlungszeit zwar auf das Mittelalter gelegt wird, dies aber in der Erzählung eigentlich nie wirklich präsent ist. Zumindest kam es bei mir kaum an und obwohl ich kein Fan von historischen Romanen bin hätte ich mir hier etwas mehr Authentizität gewünscht. 
Was mich dann aber wirklich gestört hat, ist das, was ich oben schon angesprochen habe. Der Klappentext nimmt schon sehr viel vorweg und fasst quasi die ganze Geschichte des ersten Teiles zusammen, so dass mir rund die ersten 100 Seiten wirklich schwer fielen, weil mir der Ansporn zum Lesen fehlte, weil ich ja sowieso schon wusst, was passieren würde.
Dann gab es noch eine Kleinigkeit, mit der ich einfach nicht warm wurde: Der beschriebene Sex mit einem Meermann hat nämlich in meinem Kopf ganz seltsame Bilder geweckt, auf die ich auch gerne hätte verzichten können. Das aber nur eine ganz persönliche Folge meines Kopfkinos und nichts, was in die Wertung mit eingehen sollte.
Bewertung: 2,5/5


Der Schreibstil an sich war oft so, wie man ihn von P.C. Cast gewohnt ist. Recht leicht zu lesen und mit viel Umgangssprache. Während mich das in ihren anderen Geschichten meist weniger störte, hatte ich hier dann doch ziemliche Probleme damit. Immerhin ist der Hauptteil der Geschichte im Mittelalter angesiedelt und umgangssprachlich redet nicht nur unsere Protagonistin Christine, sondern auch alle um sie herum. Das passte für mich so gar nicht zusammen.
Anfangs hatte ich auch extreme Probleme mit Christines Selbstgesprächen, die die ersten Seiten komplett füllen. Das hätte man sicher eleganter lösen können und im Verlauf der Geschichte wurde es glücklicher weise auch auch deutlich seltener. 
Aufgrund des leichten Schreibstils war ein gewisser Lesefluss zwar vorhanden, konnte mich aber auch nicht wirklich zu einem hohen Lesetempo antreiben, weil mir ein wenig die Spannung fehlte.
Bewertung: 2/5


 Christine ist eine starke Frau. So stellt P.C. Cast sie zumindest im Vorwort vor und die Vermutung liegt auch nahe, da sie ja bei der Air Force arbeitet. Mir war also klar, wie sie vermittelt werden sollte, was aber bei mir eher weniger ankam. Insgesamt habe ich nur sehr schwer Zugang zu Christine gefunden und ihre Macken (z.B. die ständigen Selbstgespräche) haben mich eher genervt, als dass ich sie als witzig empfand. 
Zu den männlichen Protagonisten möchte ich eigentlich gar nicht viel sagen, da es nicht wirklich spoilerfrei ginge. Aber gesagt sein soll: Es ist dann doch recht bald sehr deutlich, wer welche Rolle in der Geschichte einnimmt.
Wer mir wirklich gut gefallen hat, waren die alten Frauen, die in der Abtei als Dienstmägde lebten. Sie brachten auch wieder ein bisschen dieses märchenhafte mit rein und lange Zeit war mir nicht klar, ob sie nun die guten Feen oder die bösen Hexen sind. 
Bewertung: 3/5


Ein in sich abgeschlossener Folgeband, den ich als viel schwächer als seinen Vorgänger empfand, der mich aber nicht davon abhält die nächsten Bände der Mythica-Reihe ebenfalls zu lesen. Wenn auch diese in sich abgeschlossene Geschichten erzählen, werden immerhin die Karten komplett neu gemischt.
Im 2. Teil der Reihe fand ich leider nur eine nervige Protagonistin, wenig überzeugende Kulissen und einen in meinen Augen unpassenden Schreibstil, aber zum Glück auch liebenswerte Nebencharaktere.


3 Kommentare:

  1. Oje, das tut mir echt leid, dass Band 2 dich eher enttäuscht zurückgelassen hat. Seit ich den ersten Band von "House of Night" gelesen habe, mache ich eher einen Bogen um das Autoren-Duo. Auch wenn sich die Klappentexte mal interessant anhören ;)

    Liebe Grüße,
    Tina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Tina.
      Das kann ich im Grunde gut verstehen. Aber ich habe eben die Macke, dass ich auch gerne mal etwas ... nennen wir es mal salopp geschriebene Geschichten lese. Hier war es dann leider doch etwas zu viel des 'Guten' ... aber naja, wenn man viele Bücher liest, können nicht alle gut sein ;)
      LG,
      Steffi

      Löschen
    2. Kann ich gut verstehen^^ Deshalb hatte ich auch meinen "Spaß" mit "The Selection" und "Rush of Love". Aber das Duo hatte sich bei mir dann doch sehr eingebrannt ;)

      Löschen

Lass mich doch gern an deinen Gedanken teilhaben :)