Donnerstag, 30. Januar 2014

[Rezension] 'Wen der Rabe ruft' von Maggie Stiefvater


Reihe: The Raven Cycle (Band 1)

Autor: Maggie Stiefvater

Verlag: script5

Seiten: 464

Klappentext:

Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. 

Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?

Meine Meinung:

Bei diesem Buch durfte ich bei einer Wanderbuch-Runde mitlesen. Ich hatte es schon sehr oft in der Buchhandlung in der Hand, konnte mich aber nie so richtig zum Kauf durchringen, obwohl ich den Klappentext wirklich interessant fand. Aber irgendwie war ich nicht 100%ig überzeugt.

Anfangs habe ich mich dann beim Lesen in dieser Meinung bestätigt gefühlt. Denn trotz einem sehr flüssigen Schreibstil hatte ich echte Startschwierigkeiten mit dem Buch. 
Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich das Buch an sich war oder ob es doch eher daran lag, dass das vorherige Buch (Der Tag wird kommen) noch nachhang.

Ein Kritikpunkt, den ich rein am Äußeren des Schreibstils hatte, war, dass Gedanken und ausgesprochene Sätze gleich gekennzeichnet waren, sodass ich manches Mal zweimal nachdenken musste, ob es nun ein Gedanke oder eine wörtliche Rede war.

Inhaltlich fühlte ich mich dann zu Beginn leider auch recht erschlagen von den vielen Namen und brauchte recht lange, bis ich jeden dieser zuordnen konnte. 
Dies wurde nicht gerade dadurch unterstützt, dass mehrere parallel laufende Handlungsstränge erzählt werden (Blue, Gansey und dessen Lehrer). Dennoch war klar, dass sich ihrer aller Wege irgendwann kreuzen würden und auf diesen Zeitpunkt war ich sehr gespannt.
Dennoch hatte ich wirklich erst einmal Schwierigkeiten, bei den ganzen Charakteren und ihren Verbindungen zueinander mitzukommen. 
Auch was die Ley-Linien angeht, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen, hatte ich leider oft nur dicke Fragezeichen im Kopf.

Auf diesen beiden Aspekten begründet sich wahrscheinlich auch das Gefühl, dass die Geschichte anfänglich einfach nicht voran kommt.

Was mir von Anfang an sehr gut gefallen hat, war, dass der Roman den Leser in einer Welt voller Magie entführt und die Protagonisten an diese glaubten bzw. sie bereits selbst erlebt haben. 
Das war recht erfrischend, da es nicht das Übliche war, dass die Charaktere erstmal entdecken müssen, dass es diese 'andere Welt' gibt.

Blue war mir von Beginn an ziemlich sympathisch. Überraschenderweise galt das auch für Gansey und seine Freunde. Überraschend fand ich es, weil man gleich Blues Meinung zu den 'Raven Boys' aufgedrückt bekommt und diese anfangs nicht gerade die positivste ist.

Besonders gefallen hat mir an den Charakteren, dass deutlich wurde, dass sie alle eine Vergangenheit haben. Diese wird aber in den meisten Fällen leider nur angedeutet. 
Lange Zeit war ich mir nicht sicher, ob dies zum Spannungsaufbau beitragen sollte oder die Autorin es einfach nicht für wichtig hielt, näher darauf einzugehen.

Die ganze Geschichte nahm in meinen Augen aber einen riesigen Umschwung als Blue und die Jungs das erste Mal gemeinsam in den Wald loszogen, was ca. nach der Hälfte des Buches geschieht.
Mit einem Mal hat es das Buch geschafft, mich vollkommen in ihren Bann zu ziehen und ich wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Endlich passierten Dinge und ich wollte immer mehr über die Zusammenhänge erfahren.

Besonders gut fand ich auch, wie man als Leser miterlebte, wie sich aus der Zweckgemeinschaft zwischen Blue und den Jungs eine echte Freundschaft entwickelte.

Das ende hat mich dann völlig überrascht, denn dort hätte ich gut und gerne nochmal 100-200 Seiten weiterlesen können. 
Dort wurde auch klar, dass es in diesem 1. Band hauptsächlich um Noahs Geschichte ging und ich vermute fast, dass es in den Folgebänden dann um jeweils einen der anderen Jungs gehen wird.
Es bleiben auch noch Fragen offen, was aber nur noch mehr Lust darauf macht, Band 2 zu lesen, um zu erfahren, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege.

Fazit:

Eine Geschichte, die für mich anfangs leider sehr langatmig zu lesen war, die dann aber stetig an Tempo zunimmt und die man beim Finale dann am liebsten an einem Stück zu Ende lesen möchte.
Trotz meiner Startschwierigkeiten würde ich jedem dazu raten, es mit dem Buch zu versuchen und vor allem durchhalten, sollte es dort anfangs zu ähnlichen Problemen kommen.

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