Donnerstag, 10. Oktober 2013

[Rezension] 'Göttlich verloren' von Josephine Angelini

Nachdem ich mit Band 1 so meine Probleme hatte, war ich wirklich skeptisch, ob es die richtige Wahl war, Band 2 gleich hinten an zu hängen.

Anfangs war ich mir sicher, ich würde dieses Mal nicht bis zum Ende durchhalten.
Die anfänglichen Sprünge zwischen der 'Realität' und der Unterwelt, wirkten auf mich wie ein fehlgeschlagener Versuch des Spannungsaufbaus. Sie langweilten mich eher und hinderten mich daran, richtig in das Buch rein zu finden.
Auch Lukes Wut und Hass, mit dem er Helen begegnet, wirkte auf mich unglaubwürdig (als Leser weiß man ja auch bereits, warum er dies tut) und dass Helen es noch nicht einmal hinterfragt, sondern einfach so hinnimmt, hat mir gar nicht gefallen.
Der ständige Wechsel von Aggressivität und Wut bei fast allen Charakteren zu Witz und Humor hat mir ebenfalls nicht besonders gut gefallen. Besonders weil dieser Humor auf mich sehr gezwungen wirkte und auf mich eher eine lästige als eine witzige Wirkung hatten.

Aber trotzdem konnte das Buch mich dann ca. nach dem ersten Viertel endlich packen. Ab diesem Punkt habe ich auch nicht mehr bereut, es noch einmal versucht zu haben.

Helen war mir in diesem zweiten Teil deutlich sympathischer als im ersten. Endlich entwickelt sie menschliche Züge und interessiert sich auch mal für die anderen Menschen um sie herum. Es ist zwar noch ausbaufähig, aber jeder fängt schließlich klein an.
Die gesamte Geschichte fand ich um Längen spannender als im ersten Teil. Nicht zuletzt trugen dazu auch die kurzen Sichtwechsel bei, gerade auch in die Perspektiven der 'Feinde'. Es wurde hier (meistens) nicht alles verraten, was Fragen aufwarf.
Allerdings hätte man an der ein oder anderen Stelle mit besagten Sichtwechseln etwas sparsamer umgehen können, da es manchmal leider auch schon Dinge vorweggenommen hat. So zum Beispiel Daphnes Perspektive, wo sie darüber nachdenkt, dass sie es bereut Helen angelogen zu haben.

Daraus folgt leider auch, dass ich diese Dreiecks-Geschichte mit Orion völlig überflüssig fand. Der Leser weiß ja doch schon, wie es enden wird.
Orion als Charakter mag ich trotzdem (auch wenn Hector mein Favorit bleiben wird), aber es hätte ja doch gereicht, ihn einfach nur einen guten Freund sein zu lassen, denn auch den könnte man auf gewisse Weise lieben.

Ares' Clou zum Ende hin fand ich unheimlich gelungen. Darauf wäre ich niemals gekommen. Das ausgerechnet Ares die Liebe nutzt, um sein Ziel zu erreichen, ist schon eine außergewöhnliche (in ihrer Ironie aber doch so logische) Idee.


Insgesamt war Göttlich verloren in meinen Augen eine deutliche Verbesserung zu seinem Vorgänger und ich hoffe, dass sich diese Steigerung auch im Nachfolger fortsetzt.

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